Kommunalwahl 2020 in Rommerskirchen FDP wählt Kunz einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten

Rommerskirchen · Die FDP hat alle 16 Wahlkreise besetzen können, darunter sind neun Kandidatinnen. Auf den Plätzen 3 und 4 der Reserveliste stehen junge Frauen.

 FDP-Fraktionschef Stephan Kunz ist Bürgermeisterkandidat.

FDP-Fraktionschef Stephan Kunz ist Bürgermeisterkandidat.

Foto: Jazyk, Hans (jaz)

 Elf der dreizehn Mitglieder der FDP Rommerskirchen haben am Donnerstag ihren Partei- und Fraktionsvorsitzenden Stephan Kunz (52) wie angekündigt zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gewählt – ebenso einstimmig wie alle 16 Wahlkreis-Kandidaten. „Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Leuten“, ist Stephan Kunz überzeugt: „Wenn wir die Jugend für Politik begeistern wollen, müssen wir sie auch einbinden“, sagt er mit Blick auf sein Kommunalpolitisches Praktikum.

Der neu gekürte FDP-Bürgermeisterkandidat weist auf den mit 9:7 größeren Anteil an Frauen unter den Wahlkreis-Bewerbern der FDP hin: „Wir sind sehr weiblich aufgestellt“, sagt er. Auch auf den durchaus aussichtsreichen Listenplätzen 3 und 4 hinter Kunz und Martin Drees stehen mit Natascha Jendreike (32) und Chiara Kunz (dann 18) zwei weibliche Nachwuchskräfte. Und zudem eine Familien-Angelegenheit: Chiara ist die Tochter von Stephan Kunz, seine Frau Nicola übernimmt den Wahlkreis in Gill.

Dass es schwer wird, als FDP-Kandidat gegen Amtsinhaber Martin Mertens (SPD) zu gewinnen, glaubt Kunz selbst auch: „Ich schätze meine Chancen sehr realistisch ein. Ich habe insofern keine Angst vor einer Niederlage.“ Den Verzicht der CDU auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten kommentiert Kunz, der früher für die CDU im Rat saß: „Wer Verantwortung übernehmen und Demokratie will, muss den Mut haben, ein Risiko einzugehen. Wer das nicht will, wird Opportunist. In diese Rolle hat sich die CDU manövriert.“ Die Wahl des Bürgermeisters solle eine Wahl zwischen Personen sein und kein Ja oder Nein.

Nicht jeder Kandidat sei aber automatisch ein Demokrat, grenzt sich Kunz von der „Alternative für Deutschland“ ab: „Offenkundig wird die AfD ebenfalls zur Kommunalwahl antreten. Auch wenn wir teilweise konservative Positionen vertreten: Wir werden niemals einer Partei, in der Faschisten toleriert, teilweise hofiert, werden und in der völkische Parolen zur Tagesordnung gehören, die Hand reichen. Niemals. Wir haben keinerlei Gemeinsamkeiten.“

Als Bürgermeister würde Stephan Kunz „weniger parteipolitisch agieren“. Als Beispiel nannte er die „vor Jahren abgelehnten FDP-Forderungen“ nach einem Kinderarzt in Rommerskirchen und der besseren Friedhofspflege – „beides wurde nun aufgegriffen“. Bei wichtigen Projekten wie dem Bahndamm würde Kunz eine Liste ins Internet stellen, um „die Bürgerbeteiligung auf eine größere Basis zu stellen“. Reduzierung der Grundsteuer, eine Verkleinerung des Gemeinderates und langfristig eine weiterführende Schule sind ebenso Forderungen des FDP-Kandidaten wie die Abschaffung der Hundesteuer.

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