Braunkohle in Rommerskirchen Vorschläge aus Rommerskirchen für Strukturwandel aufgenommen

Rommerskirchen · Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ legt Abschlussbericht zum Ausstieg aus der Braunkohle vor.

 Die Gemeinde Rommerskirchen hat sich mit Erfolg in die Diskussion um das Braunkohleende eingebracht.

Die Gemeinde Rommerskirchen hat sich mit Erfolg in die Diskussion um das Braunkohleende eingebracht.

Foto: dpa, obe sab

In der Nacht zu Samstag hat die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ ihren Abschlussbericht vorgelegt. Das voluminöse Werk mit einem Umfang von mehr als 300 Seiten war mit Spannung erwartet worden - nicht zuletzt auch in Rommerskirchen. Bürgermeister Martin Mertens: „Auf Rommerskirchener Gemeindegebiet liegen rund zehn Prozent des größten Braunkohlekraftwerks Deutschlands. Unsere ganze Region ist seit Jahrzehnten von der Braunkohle geprägt. Neben der Landwirtschaft und der Chemieindustrie war und ist die Braunkohle die Grundlage für den Wohlstand in unserer Region." Die so genannte „Kohlekommission“ kommt zu der Empfehlung, den Ausstieg aus der Braunkohle bis 2038 vorzunehmen. 

Mertens: „Ich sehe den Bericht der Kohlekommission mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der mittelfristige Wegfall tausender Arbeitsplätze in der Braunkohle ist ein tiefer Einschnitt. Die Diskussion wurde teilweise hochgradig ideologisch geführt. Aber die Entwicklung war abzusehen, weshalb wir uns frühzeitig auf den Weg gemacht haben, einen Strukturwandel zu gestalten.“ Die Sorge um die Folgen des sich seit einigen Jahren abzeichnenden Endes der Braunkohleverstromung hat dem Rommerskirchener Bürgermeister keine Ruhe gelassen. Seit Jahren arbeitet er mit Hochdruck an der Entwicklung von Szenarien für die Zeit „danach". Ein ganzes Bündel von Maßnahmen ist daraus entstanden. Ein wichtiger Schritt dafür war die Gründung des „Rheinischen Sixpacks“ im Jahr 2014 auf Initiative von Mertens und Sascha Solbach (Bürgermeister der Stadt Bedburg), dem heute auch die Bergbaukommunen Bergheim, Grevenbroich, Jüchen und Elsdorf angehören.

Im Rheinischen Sixpack wurden von Bürgermeistern und Fachplanern auf der Strecke Handlungsziele entwickelt, wie die Region für die Zukunft neu aufgestellt werden kann. Daraus entstanden ist - neben einer Fülle von Einzelmaßnahmen - ein „Integriertes Handlungskonzept", welches auch der Kohlekommission zugeleitet wurde.   Der Abschlussbericht der Kohlekommission enthält somit eine Vielzahl von Forderungen und Anregungen aus Rommerskirchen und den Nachbarkommunen. „Wir haben etwa geschafft, dass der beschleunigte Bau der Ortsumgehung B477n sowie der Ausbau der Bahnstrecke Köln - Rommerskirchen - Mönchengladbach zur S-Bahn aufgenommen wurde. So können diese wichtigen Infrastrukturprojekte, die die Ansiedlung weiterer Arbeitsplätze in unserer Region ermöglichen, schnellstmöglich umgesetzt werden.“

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