Rommerskirchen Kirchenfreund in der Osternacht getauft

Rommerskirchen · Der evangelischen Kirche ist der 22-jährige Malte Sander bereits seit vielen Jahren bekannt. So nahm er bereits an diversen Kirchentagen teil – bislang jedoch konfessionslos. In der Osternacht ließ sich Sander jetzt taufen.

 In der Samariterkirche taufte Prädikant Volker Schwach Malte Sander. Der entschloss sich mit 22 Jahren zum christlichen Glauben und empfing die Taufe in der Osternacht.

In der Samariterkirche taufte Prädikant Volker Schwach Malte Sander. Der entschloss sich mit 22 Jahren zum christlichen Glauben und empfing die Taufe in der Osternacht.

Foto: Hans Jazyk

Der evangelischen Kirche ist der 22-jährige Malte Sander bereits seit vielen Jahren bekannt. So nahm er bereits an diversen Kirchentagen teil — bislang jedoch konfessionslos. In der Osternacht ließ sich Sander jetzt taufen.

In der Jugendarbeit der evangelischen Gemeinde ist Malte Sander schon seit etlichen Jahren eine feste Größe. Beim evangelischen Kirchentag 2011 war der 22-Jährige als Jugendbetreuer mit von der Partie und auch an den Kirchentagen in Köln, Bremen und München hatte er teilgenommen. Für sich genommen ist ein solches Engagement sicher nicht ungewöhnlich — im Fall von Malte Sander jedoch sehr wohl. Denn ungeachtet seiner Sympathien für die evangelische Kirche war er bislang konfessionslos. Das hat sich geändert: Während der Feier der Osternacht in der Samariterkirche ließ er sich von Prädikant Volker Schwach taufen.

Während der Taufe verwies Schwach auf die "lange Zeit reiflicher Überlegung", die diesem Schritt voran gegangen war. "Ich habe nicht mit der Bibel angefangen, sondern bin über die Gemeinschaft reingekommen", beschreibt Malte Sander seinen Weg in die Kirche. Im September 2012 hatte er sich dazu entschieden, Christ zu werden. Dabei spielte die Bibel jedoch sehr wohl eine wichtige Rolle. "Expedition zum ICH", lautet der Titel eines Buchs mit ausgewählten und erläuterten Bibeltexten, das ihn bei seinen Überlegungen begleitet hat. "Meine Gotteserfahrung ist dadurch handfester geworden", sagt Malte Sander, der an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen Materialwissenschaften studiert.

Volker Schwach kennt Malte Sander bereits von Kindesbeinen an: Schon als der noch keine 14 Jahre alt war, reisten die beiden zusammen mit einer einer Gruppe Jugendlicher nach Portugal. Mit Volker Schwach hat sich Malte Sander denn auch auf seine Taufe vorbereitet. "Wir haben über die wichtigsten Dinge gesprochen, die auch im Konfirmandenunterricht vorkommen", sagt Schwach, der Ende 2010 als Prädikant ordiniert wurde. Die Bergpredigt und die Zehn Gebote haben bei den Gesprächen ebenso eine Rolle gespielt wie das Vater Unser und das Glaubensbekenntnis. "Es ist niemand zu irgendwas gezwungen worden. Man sieht, dass dies der richtige Weg ist", verweist Volker Schwach auf den eigenständigen Weg zum Glauben, den Malte Sander gegangen ist. Der entschied sich übrigens in der lutheranischen Gemeinde für eine Taufe nach reformiertem Ritus, zu dem auch ein ausdrückliches Bekenntnis gehört. Malte Sander ist überzeugt, "in Gott einen treuen Freund und Wegbegleiter" zu erfahren. Eines oder mehrerer Paten bedarf es in der evangelischen Kirche bei einer Erwachsenentaufe ebenso wenig wie der Konfirmation.

Was Malte Sander besonders gefreut hat: Den Gottesdienst zur Osternacht gestalteten neben dem Musikensemble "Ecclesia et Mundus" auch etliche Jugendliche mit, die er von zahlreichen Fahrten und anderen Unternehmungen her bestens kennt. Schon bald steht die nächste gemeinsame Reise bevor, denn der nächste Kirchentag findet vom 1. bis 5. Mai in Hamburg statt.

Fröhlich ging es auch im weiteren Verlauf des Gottesdienstes zu: Volker Schwach hatte seine Predigt mit etlichen Witzen gespickt, widmete er sich doch dem aus dem Mittelalter herrührenden Brauch des "Osterlachens", bei dem angesichts der Feier des auferstandenen Christus der besiegte Tod verlacht wurde. Ganz so weit wie frühere Geistliche wollen allerdings weder Volker Schwach noch Pfarrer Thomas Spitzer gehen: Einen noch so freudigen Handstand auf der Kanzel soll es auch künftig nicht geben.

(NGZ)
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