Rommerskirchen Kein "ROM"-Kennzeichen?

Rommerskirchen · Die neue Verordnung der Bundesregierung könne lediglich "Altkennzeichen" zulassen, so Landrat Petrauschke. Die Gemeinde hatte aber nie ein eigenes Autokennzeichen. Martin Mertens (SPD) ist nach wie vor für Wahlfreiheit.

 Um das ROM-Kennzeichen streiten sich Landrat Petrauschke (r.) und SPD-Fraktionsvorsitzender Mertens.

Um das ROM-Kennzeichen streiten sich Landrat Petrauschke (r.) und SPD-Fraktionsvorsitzender Mertens.

Foto: L. Berns/Fotos: Jaz/Kreis

Vorausgesetzt, die Rechtslage lässt es zu, sollten die Rommerskirchener künftig die Wahl haben, ob sie ihre Autos statt mit dem bisherigen Kennzeichen "NE" mit einem klangvollen "ROM" ausstatten wollen. Dafür hatte sich Ende August der Rat ausgesprochen. Nach dem momentanen Stand der Dinge dürften die "ROM"- Befürworter jedoch schlechte Karten haben. Darauf weist Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hin. Bei ihm hatte die Gemeinde nämlich wenige Tage nach der Ratsentscheidung vorsorglich einen entsprechenden Antrag gestellt. Petrauschke zufolge sieht der Entwurf für eine neue Verordnung der Bundesregierung "ausschließlich die Wiederzuteilung von bisher nicht mehr zugelassenen Unterscheidungskennzeichen" vor.

 Martin Mertens (SPD).

Martin Mertens (SPD).

Foto: Jazyk, Hans

Im Kreisgebiet käme da lediglich das einstige Grevenbroicher Kennzeichen "GV" in Betracht. "Die Gemeinde Rommerskirchen hat dagegen nie über ein eigenes Kennzeichen verfügt", betont der Landrat. Mit einer abschließenden Regelung auf Bundesebene ist nicht vor Ende des Monats zu rechnen: Nach der Zustimmung des Bundesrats widmet sich dann nämlich ein Fachausschuss von Bund und Ländern weiteren Modalitäten. Wünsche nach einem gesonderten Kennzeichen gelten zurzeit "als nicht gestellt", so Petrauschke. Unabhängig von der Rechtslage lässt der Landrat keinen Zweifel daran, dass er die Einführung neuer Kennzeichen als "kontraproduktiv" für den Zusammenhalt der Kommunen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger ansieht. SPD-Fraktionschef Martin Mertens, der den Antrag pro "ROM" initiiert hatte, will zunächst die weitere Diskussion auf Bundes- und Landesebene abwarten.

Unabhängig davon "werden sich im Rahmen der EU-Kennzeichenliberalisierung in den nächsten Jahren einige Änderungen erheben. Deshalb will der Rat das Kennzeichen schon einmal reservieren." Nach Auffassung von Mertens bestätigt Hans-Jürgen Petrauschke "unsere Argumentation, dass Kraftfahrzeugkennzeichen die Identifikation mit der Heimatregion stärken können. Er bezieht das natürlich auf den Kreis, der Rat hingegen sieht dadurch die Chance für eine stärkere Identifikation mit der Gemeinde." Was das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb des Kreises angeht, wären Mertens zufolge "weitere kommunale Kooperationen und der vernünftige Umgang des Kreises mit seinen Kommunen hilfreicher, insbesondere bei der stetigen Erhöhung der Kreisumlage. Aus der Sicht des SPD-Politikers bleibt es dabei "Wenn es rechtlich möglich ist, sollten die Bürger die Möglichkeit haben, ihr Kennzeichen in ,ROM' zu ändern."

(NGZ/url/jco)
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