Weiberfastnacht in Rommerskirchen Märchenhafter Rathaussturm

Rommerskirchen · Rommerskirchens Bürgermeister ist seine Macht quitt. Die Jecken zogen ins Rathaus ein, obwohl Martin Mertens eine große Zahl bezaubernder Gestalten zur Verteidigung seines Domizils um sich geschart hatte.

Die letzten Trümpfe ließ Martin Mertens dann doch im Ärmel. Dabei hätten die „guten und die bösen Feen“, die Rommerskirchens Bürgermeister am Weiberfastnachts-Donnerstag zusammen mit zahlreichen anderen Märchen-Gestalten zur Verteidigung des Rathauses vor den anstürmenden Jecken aufgeboten hatte, ihm seine Macht vielleicht dank ihrer Zauberkraft erhalten können. Oder das hübsche Schneewittchen „mit mindestens 15 Zwergen“, wie Mertens anmerkte. Aber letztendlich gab der Verwaltungschef, der in der „Amtsrobe“ eines Königs (natürlich samt Krone) und mit seiner Frau an seiner Seite vor sein Volk getreten war, klein bei. Zu überzeugend war die (Doppel-)Strategie der Karnevalisten, mit einer Kombination aus Charme-Offensive und Drohpotential die Herausgabe des Rathausschlüssels zu erwirken.

Für die Charme-Offensive zeichnete das Kinderprinzenpaar Luca I. (Schwantes) und Marie I. (Schmitz) von der KG Rot-Weiß Rommerskirchen verantwortlich. Der Sechsjährige und seine siebenjährige Prinzessin entzückten nicht nur die Jecken vor dem Rathaus, sondern erweichten wohl auch Mertens’ Herz. Und dann war ja da auch noch das Dreigestirn der KG Ansteler Burgritter: Prinz Jörg II. (Sauer) kam nicht nur mit Ihrer Lieblichkeit, Jungfrau Caroline (Dirk Engels), sondern auch mit Bernhard (Willkomm), dem „wahrscheinlich höchsten Bauern Europas“. Der misst stolze 2,08 Meter, bringt ein stattliches Körpergewicht auf die Waage und wirkt nicht wie ein Typ, mit dem man sich anlegen sollte. War aber auch gar nicht nötig. Bauer Bernhard blieb lammfromm, weil Mertens brav die Schlüssel überreichte und die Rathaustore öffnete, damit die Jecken draußen mit denen drinnen (aus der Gemeindeverwaltung) fröhlich im Foyer feiern konnten, das von Kindern aus der Offenen Ganztagsschule Frixheim karnevalistisch geschmückt worden war.

 Stolz wie Oskar: Die Mini-Tollitäten Luca I. und Marie I.

Stolz wie Oskar: Die Mini-Tollitäten Luca I. und Marie I.

Foto: Stefan Schneider

Die großen und kleinen Tollitäten werden ihre bis Aschermittwoch währende Macht am Gillbach weidlich nutzen. Am kommenden Sonntag, 3. März, steht der große Rommerskirchener Karnevalszug auf dem Programm. Er setzt sich um 14.11 Uhr am Eckumer Bahnhof in Bewegung und endet nach circa zwei Stunden am Marktplatz. Für  Rosenmontag laden die Burgritter zum Umzug nach Anstel ein. Der startet um 11.11 Uhr und zieht vom Mühlenweg über die Wasserburgstraße, Langer Berg, Weidenstraße, Am Dreieck, Bundesstraße 477, erneut Wasserburgstraße bis zur Pappelstraße. Danach wird in der Ansteler Schützenhalle weitergefeiert. Die Burgritter feiern närrisches Jubiläum: Sie sind 3x11 Jahre alt.

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