Rommerskirchen Kanalanschluss einfach "vergessen"?

Rommerskirchen · An der Vanikumer Straße machte das Kreistiefbauamt eine nicht alltägliche Entdeckung: Der Kanaleinlauf war nicht angeschlossen worden. Wahrscheinlich war dies der Grund für zwei Wasserschäden im Haus von Peter Lambertz.

 Erwin Klaedtke hat schon einige Baupannen aufgedeckt.

Erwin Klaedtke hat schon einige Baupannen aufgedeckt.

Foto: JAZYK

Bereits Ende Juli hatte Peter Lambertz angesichts eines unter Wasser stehenden Kellers eine unangenehme Überraschung erlebt. Schien es so, als hätte die Feuerwehr das Problem beheben können, zeigte jetzt eine neuerliche Überflutung, dass die Florianer nur ein Symptom hatten kurieren können. 21 Zentimeter hoch stand das Wasser im Keller. Peter Lambertz hatte auch den Erftverband und den Kreis eingeschaltet: Ersterer war nicht zuständig, während Mitarbeiter des Kreistiefbauamts bei der Ursachenforschung eine nicht alltägliche Entdeckung machten.

 Der Keller von Peter Lambertz stand zuletzt 21 Zentimeter hoch unter Wasser.

Der Keller von Peter Lambertz stand zuletzt 21 Zentimeter hoch unter Wasser.

Foto: LINDA HAMMER

Der Kanal an der Vanikumer Straße weist zwar einen ordnungsgemäßen Einlauf auf; mit dem Haus von Peter Lambertz verbunden war der allerdings nicht — was dann aufwändig korrigiert wurde.

Dabei zeigte sich, dass nahezu der gesamte Untergrund zwischen der Straße und Lambertz' Haus weggespült worden war. Rathaussprecher Elmar Gasten verweist auf die Zuständigkeit des Rhein-Kreises Neuss als Straßenbaulastträger. Die Gemeinde sei nur beim Einsatz der Feuerwehr koordinierend tätig gewesen.

"Fakt ist, der Kanal war nicht richtig angeschlossen", sagt Arnd Ludwig, stellvertretender Leiter des Kreistiefbauamts. In der Frage, ob dies der wirkliche Grund für das Wasser im Keller ist, mag Ludwig sich zwar nicht endgültig festlegen: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann man das noch nicht zu 100 Prozent sagen, da es noch sehr viele andere Ursachen geben könnte." Gleichwohl hält er es für wahrscheinlich. Weiterhin erhöht würde diese Wahrscheinlichkeit Ludwig zufolge, wenn künftig bei starkem Regen der Keller trocken bleibt. "Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal gesehen zu haben, dass eine Senke nicht angeschlossen ist", sagt er.

Zuständig für die Straße ist der Kreis erst seit knapp vier Jahren. 2010 wurde die damalige Landstraße 375 im Zuge der Eröffnung des ersten Abschnitts der Umgehungsstraße B 59n zur Kreisstraße herabgestuft. Erneuert wurde die Straße inklusive des Kanals indes bereits 2004 — von der für den Landesbetrieb Straßen tätigen Firma Blandfort, wie sich nicht allein Erwin Klaedtke erinnert, der nur wenige Häuser von Peter Lambertz entfernt wohnt. Klaedtke, der mit der Baufirma bereits einige Jahre zuvor angesichts der Neugestaltung der Kirchstraße manchen Strauß ausgefochten hatte, erinnert sich noch lebhaft an die auch an der Vanikumer Straße geführten Auseinandersetzungen.

Streit gab es Klaedtke zufolge damals um die Höhenunterschiede — die auch vor Peter Lambertz' Haus ausgeglichen werden mussten. "Die Straße ist um 30 Zentimeter angehoben worden." Dabei ist Klaedtke zufolge auch der Senkkasten mit zwei Rohren angehoben worden. Er vermutet, dass der ordnungsgemäße Anschluss schlicht vergessen worden sei — eine Spekulation, die auch Arnd Ludwig nicht ausschließen mag. Peter Lambertz will zunächst einen Sachverständigen einschalten, der den ihm entstandenen Schaden ermitteln soll.

(NGZ)
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