Rommerskirchen Kabel im Weg: Kanalbau erneut verzögert

Rommerskirchen · Ein neuer Kanal zwischen Bahnhof und Steinbrinker Weg kann erst im kommenden Mai weiter gebaut werden.

 Rund um die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes gibt es Neuigkeiten: Der Bau eines Entwässerungskanals verzögert sich, da zunächst ein Fernmeldekabel der Deutschen Bahn verlegt werden muss.

Rund um die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes gibt es Neuigkeiten: Der Bau eines Entwässerungskanals verzögert sich, da zunächst ein Fernmeldekabel der Deutschen Bahn verlegt werden muss.

Foto: Linda Hammer

Der Bau eines neuen Entwässerungskanals vom Steinbrinker Weg unweit des Steinbrücker Hofs bis zum Bahnhof verzögert sich massiv. Abgeschlossen werden können die Arbeiten erst im kommenden Jahr. Ein Fernmeldekabel der Deutschen Bahn muss verlegt werden, bevor die Kanalarbeiten voranschreiten können. Die aktuellen Arbeiten stehen im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes.

Bereits im Sommer kam es aufgrund des Vogelschutzes zu einer Verzögerung des ursprünglich für August geplanten Baustarts. Der erfolgte parallel zur zweimonatigen Sperrung der Bahnstrecke zwischen Grevenbroich und Köln. Der erste Bauabschnitt wurde zwar fristgerecht, jedoch anders als geplant umgesetzt: Wegen der Verzögerungen durch den Vogelschutz begann der Erftverband nicht am Steinbrink, sondern am eigentlich vorgesehenen Endpunkt am Bahnhof. Zeitgleich zum Ende der Bahnsperrung waren die Bauarbeiten Ende Oktober beendet. "Die Gemeinde muss nun nur noch die Oberfläche wiederherstellen", sagt Erftverbandssprecherin Luise Bollig.

Die weiteren Arbeiten des Erftverbands ruhen seither. Der Grund: Ein Fernmeldekabel der Bahn liegt mitten im weiteren Arbeitsbereich. Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert verweist auf die "überregionale Bedeutung des Kabels für den Zugverkehr". Reimert zufolge hat "die Gefahr einer Beschädigung des Kabels und daraus resultierender Regressansprüche von mehreren hunderttausend Euro" die Gemeinde und den Erftverband bewogen, die Arbeiten in diesem Bauabschnitt erst einmal zu verschieben. "Wir warten, bis das Kabel verlegt ist", sagt Luise Bollig. Rudolf Reimert zufolge hat die Gemeinde inzwischen bei der Bahn die Verlegung des Fernmeldekabels beantragt. Teurer werde der Bahnhofsumbau hierdurch jedoch nicht, so der Amtsleiter. Die Kosten für eine Verlegung des Kabels waren bereits in dem inzwischen bewilligten Förderantrag für den Bahnhofsumbau enthalten. "Damals bestand allerdings noch die Hoffnung, dass die Lage des Fernmeldekabels den Bauablauf nicht behindert", so Reimert. Auf die Umbauplanungen am Bahnhof haben die Arbeiten seiner Meinung nach keinen Einfluss.

Erftverbands-Projektleiter Jürgen Alt verweist auf die Notwendigkeit des Kanalbaus. Der vorhandene Kanal sei aufgrund seines Alters marode. Dass komplett neu gebaut wird, liegt nicht zuletzt auch daran, dass er auch zur Entwässerung des künftigen Baugebiets an der Gillbachstraße dienen soll. In seiner bisherigen Form sei der Kanal dafür zu klein dimensioniert. Da die Arbeiten im Neubaugebiet aufgrund archäologischer Untersuchungen ruhen, hat die Verzögerung beim Kanalbau keinen Einfluss auf die dortigen Bauarbeiten.

Das Kanalbauprojekt des Erftverbands kostet 500 000 Euro, 5000 Euro trägt die Gemeinde. Ist der Kanal erst einmal fertig, soll der Betriebsweg des Erftverbandes zukünftig als Fuß- und Radweg genutzt werden. Der Bahnhof wäre dadurch auch aus Richtung des Nettesheimer Wegs deutlich schneller als bisher zu erreichen, was ein erfreulicher Nebeneffekt ist.

(NGZ)
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