Rommerskirchen Juwelen des Blues in Sinsteden

Rommerskirchen · Fans aus ganz Nordrhein-Westfalen waren zur neunten Auflage des Blues-Rock-Festivals ins Kulturzentrum Sinsteden gekommen. Sie erlebten eine gute Mischung vom Country-Blues über Blues-Rock bis zu feinstem Blues.

 Der Schwede Matti Norlin begeisterte beim Blues-Rock-Festival im Kulturzentrum Sinsteden. Drei Acts sorgten für eine gute Mischung verschiedener Blues-Stile.

Der Schwede Matti Norlin begeisterte beim Blues-Rock-Festival im Kulturzentrum Sinsteden. Drei Acts sorgten für eine gute Mischung verschiedener Blues-Stile.

Foto: Hans Jazyk

Traditioneller Country- Blues mit Akustikgitarre und eingängigem Footstomping, origineller Blues-Rock aus der deutschen Szene und schließlich als Highlight eine der europäischen Top-Bands mit feinstem Blues: Auch beim neunten Blues-Rock-Festival in Sinsteden ging das bewährte Konzept auf und bescherte Fans aus ganz NRW ein kleines, prächtiges Festival mit funkelnden Blues-Juwelen im Kulturzentrum Sinsteden. Längst mehr als ein Geheimtipp unter Blues-Fans, ist das Festival eine feste Größe im Kalender der Blues-Highlights geworden.

Mit authentischem Blues vom Mississippi-Delta ebenso wie mit eigenen Kompositionen eröffnete der grandiose Matti Norlin aus Schweden den Abend, glitt virtuos über die Saiten, sang, stampfte den Rhythmus auf eigens konstruierten originellen Footstomping-Boxen und war eine perfekte One-Man-Band. Explosiv wie ein brodelnder Vulkan legte er mit vollem Schwung los und riss das Publikum unweigerlich hinein in die Rhythmen des frühen Country-Blues, hatte Songs von Robert Johnson im Gepäck aber auch eigenwillige Interpretationen und sprühende eigene Songs. Rasante Riffs und virtuose Slides brachte dieser noch nicht vierzigjährige Meister aus Nordschweden mit, den das Publikum nach einer knappen Stunde gar nicht gehen lassen wollte.

Faszinierende Virtuosen hatte auch die "Working Blues Band" zu bieten, bei der Gitarrist Jens Filser zwar ebenso wie Drummer Carsten Steffens als Vertreter eingesprungen waren, die dennoch ein umfangreiches Repertoire zu bieten hatte, bei dem vor allem die Soli von Bluesharper und Sänger Ralf Grottian und Gitarrist Filser Juwelen für die Ohren waren. Mit weichen, schier endlosen Soli begeisterte Filser seine Hörer, Bluesharp der absoluten Extraklasse hatte Grottian zu bieten, beide boten ein atemberaubendes Spiel zwischen Wettstreit und Miteinander. Besonderer Gast war Melanie Bartsch, Sängerin mit Powerstimme, souverän und kraftvoll wie Anne Haigis, die Filser lange Zeit als Gitarrist begleitete.

Passend zum Titel des Festivals "Goin' to my Hometown" eröffnete Julian Sas, Blueslegende aus den Niederlanden, das große Finale mit "Homefeeling", powerte unter Begleitung von Drummer Rob Heijne und Bassist Tenny Tahamata und präsentierte unbeschreibliche Riffs, wundervoll samtige Bluesballaden, energiegeladen, quirlig, mitreißend. Vor allem Songs aus dem neuen, rockigeren Album hatte Sas für die Fans mitgebracht, spielte Songs von Rory Gallagher und als Zugabe seine Langversion des Jimi-Hendrix-Klassikers "Hey Joe".

(NGZ)
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