Rommerskirchen Jugendaustausch nur noch alle zwei Jahre

Rommerskirchen · In der Partnerstadt Mouilleron le Captif, aber auch in Rommerskirchen spielen finanzielle Gründe die wichtigste Rolle.

 Keine guten Nachrichten für die Jugendlichen aus Mouilleron und Rommerskirchen: Eine Ausweitung ihrer gegenseitigen Besuche wird es in naher Zukunft nicht geben, weil das Geld fehlt.

Keine guten Nachrichten für die Jugendlichen aus Mouilleron und Rommerskirchen: Eine Ausweitung ihrer gegenseitigen Besuche wird es in naher Zukunft nicht geben, weil das Geld fehlt.

Foto: ON

Die von den wechselseitigen Ferienprogrammen in Deutschland und in Frankreich begeisterten Jugendlichen werden enttäuscht sein. Ein gemeinsames Ferienprogramm für Teenager aus Rommerskirchen und der Partnergemeinde Mouilleron le Captif wird es 2014 nicht geben. Laut Susanne Schumacher, der stellvertretenden Vorsitzenden des Rommerskirchener Partnerschaftskomitees, "können die Franzosen das finanziell und organisatorisch im kommenden Jahr nicht stemmen". Zudem wird ihr zufolge ein weiteres Argument gegen einen jährlichen Termin angeführt: Das Besondere des Jugendaustauschs ginge verloren, urteile man auf französischer Seite.

"Auch für uns wäre das finanziell ein unheimlicher Kraftakt", sagt Susanne Schumacher. Jupp Kirberg, der seit mehr als einem Jahrzehnt die Jugendcamps organisiert, hatte sich vor gut einem Vierteljahr noch vorsichtig optimistisch gezeigt, dass der bisherige Zwei-Jahres-Turnus kippen könnte. Die Jugendbegegnungen fanden bisher stets abwechselnd in Deutschland und Frankreich statt. 2012 äußerten Jugendliche und deutsche Gasteltern den Wunsch, solche Treffen öfter anzubieten. "Einstimmige Zustimmung" hatte Betreuerin Franziska Velder noch im Sommer bei den deutschen Jugendlichen konstatiert, die eine Woche am Atlantik verbrachten.

Das Deutsch-Französische Jugendwerk hatte bereits 2012 seinen bisherigen Zuschuss um die Hälfte reduziert. Von vornherein überaus skeptisch war Ursula Loux-Schorsch, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees: Bereits die Feier des zehnjährigen Bestehens der Gemeindepartnerschaft im Frühjahr 2012 habe das Partnerschaftskomitee an seine finanziellen Grenzen geführt, machte sie wiederholt deutlich. Für 2014 wäre es Jupp Kirberg zufolge ohnehin zu spät, um noch in den Genuss von Zuschüssen zu kommen. "Die Bewerbung muss früh erfolgen, möglichst ein Jahr vorher", weiß der Jugendkoordinator des Partnerschaftskomitees.

Nicht allein bei den Jugendlichen wird es im neuen Jahr keine Aktionen geben: Offizielle Besuchskontakte sind 2014 überhaupt nicht vorgesehen. Die naheliegende Frage, ob es in den "bilateralen" Beziehungen womöglich kriselt, verneint der Vorstand des Partnerschaftskomitees: Aus Sicht von Ursula Loux-Schorsch und ihren Kollegen soll 2014 eine Phase des Atemholens werden, nachdem in den beiden vergangenen Jahren das jeweilige Besuchsprogramm so vollgepackt war wie wohl noch nie.

Wurde 2012 in Rommerskirchen die zehnte Wiederkehr der Partnerschaftsurkunden-Unterzeichnung gefeiert, stand im vergangenen Frühjahr das Jubiläum der "Gegenunterzeichnung" in Mouilleron le Captif auf dem Programm. Hinzu kamen die Jugendcamps außerhalb des bislang üblichen Turnus' sowie etliche Besuche auf privater Ebene.

Ab 2015 wird es wieder zu regelmäßigen Kontakten auf offizieller Ebene kommen. Für das kommende Jahr behilft sich das Partnerschaftskomitee einstweilen mit einem Frankreich-Abend, der für Mai oder Juni 2014 ins Auge gefasst wird.

(S.M.)
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