Rommerskirchen Jeder Zweite wechselt zum Gymnasium

Rommerskirchen · Knapp 51 Prozent aller Viertklässler in der Gemeinde werden nach den Sommerferien ein Gymnasium besuchen. Ander Kastanienschule sind es es sogar 64 Prozent. Die Gesamtschule hat sich auf Platz zwei inzwischen fest etabliert.

Kinder, die eine der drei Rommerskirchener Grundschulen besuchen, wechseln deutlich häufiger zum Gymnasium, als dies im Landesdurchschnitt üblich ist. So wird diesen Sommer sogar wieder der Spitzenwert von mehr als 50 Prozent erreicht. Von 120 Kindern, die jetzt die Grundschule verlassen werden, wechseln 61 zu einem Gymnasium, was 50,8 Prozent ausmacht. Zur Gesamtschule wechseln 43 Kinder, das sind nicht ganz 36 Prozent. Eine Realschule besuchen nach den Sommerferien zwölf Kinder aus Rommerskirchen, was einer Quote von zehn Prozent entspricht. Zur Sekundarschule wechseln zwei Kinder, jeweils eines aus Rommerskirchen und Frixheim.

Was auf den ersten Blick ins Auge fällt: In Rommerskirchen gibt es mit jeweils 22 zum Gymnasium und zur Gesamtschule wechselnden Kindern ein Patt zwischen beiden Schulformen (jeweils 44 Prozent). An der Kastanienschule in Hoeningen, der stets kleinsten Schule der Gemeinde, wechseln mit 16 Jungen und Mädchen gleich 64 Prozent zum Gymnasium, sieben Viertklässler auf eine Gesamtschule und zwei zur Realschule.

Dass die Gesamtschule derart starken Zuspruch genießt, ist für Elke Lorleberg, die Leiterin der Gillbachschule, keine Überraschung: "Es hat sogar einen Fall gegeben, wo die Eltern sich trotz einer klaren Empfehlung fürs Gymnasium für die Gesamtschule entschieden haben", erzählt sie. Erfahrungsgemäß spielt hier die Skepsis gegenüber dem Abitur in nur acht Jahren (G8) eine große Rolle, während bei Gesamtschulen weiter das Abitur in neun Jahren (G9) möglich ist. Der lange absehbare Trend zur Gesamtschule hat sich auch wegen der neuen Gesamtschule II in Grevenbroich vollends durchgesetzt: Wenn etwa 2010 nur zehn Prozent der Viertklässler zur Gesamtschule wechselten, lag dies schlicht daran, dass über die Hälfte der an einer Gesamtschule angemeldeten Kinder dort wegen Platzmangel nicht angenommen wurden. Betroffen waren stets viele Rommerskirchener Kinder.

Dies hat sich diesmal grundlegend geändert - und zwar keineswegs nur bei den Gesamtschulen. Für Elke Lorleberg, seit 2000 Rektorin, ein absolutes Novum: "Erstmals haben alle Kinder einen Platz an ihrer Wunschschule bekommen, und das sogar im ersten Anlauf. Es ist jedenfalls schön, dass man nicht immer nachfragen und hinterhertelefonieren muss", sagt sie. Die wichtigste Ursache sieht sie im "demografischen Kinderknick", von dem allerdings die Gillbachschule schon vor der Fertigstellung aller neuen Baugebiete mit vielen jungen Familien nichts mitbekomme.

Gabriele Domhof, seit über 20 Jahren Rektorin in Hoeningen , würdigt "die sehr gute Zusammenarbeit mit den Eltern" und sieht durchaus einen Zusammenhang "guter Ergebnisse" mit der "Überschaubarkeit" ihrer Schule, in der es nun einmal "ruhiger zugeht als in einem großen Schulbetrieb". Was dem Lernen gleichfalls förderlich sei: Die Kinder werden möglichst durch alle vier Jahrgänge von derselben Klassenlehrerin begleitet.

(NGZ)
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