Rommerskirchen Immer mehr Gymnasiasten

Rommerskirchen · Der Anteil der frisch gebackenen Gymnasiasten an den Grundschulabgängern liegt mit 46 Prozent deutlich über dem Landesschnitt (37 Prozent). Ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich auch die Gesamtschulen.

 Bisher unterrichtete Elke Lorleberg in der Gillbach-Grundschule Marcel Link und Joline Bruweleit (v.l.). Nun wechseln ihre Schüler aufs Gymnasium.

Bisher unterrichtete Elke Lorleberg in der Gillbach-Grundschule Marcel Link und Joline Bruweleit (v.l.). Nun wechseln ihre Schüler aufs Gymnasium.

Foto: Hans Jazyk

Für den zehnjährige Marcel Link war es von vornherein ausgemachte Sache: Nach den Sommerferien wird der bisherige Schüler der Gillbachschule zum Knechtstedener Norbert-Gymnasium gehen. Allenfalls das Pascal-Gymnasium in Grevenbroich wäre für ihn als Alternative in Betracht gekommen, weil dorthin bereits seine Schwester geht. "Mein Vater hat mir gesagt, dass das eine gute Schule ist", erzählt der in Mathematik besonders begabte Schüler.

Gesamtschule als Alternative

Seine bisherige Mitschülerin Joline Bruweleit dagegen hat sich mehrere Schulen angesehen – ausschließlich Gymnasien –, ehe das "Erasmus" In Grevenbroich vor dem Hackenbroicher "Leibniz" das Rennen machte: "Ich fand die Schule einfach schön", sagt die Zehnjährige. Was freilich nicht der einzige Grund war, denn hinzu kam das musikalische Angebot am Erasmus-Gymnasium: Joline Bruweleit spielte schon Cello, ehe sie die Grundschule besuchte.

Die Gesamtschule als Alternative kam für beide nicht in Betracht. Was auch nicht verwunderlich ist, wie Elke Lorleberg, die Leiterin der Gillbachschule deutlich macht: Dort wo eine eindeutige Empfehlung fürs Gymnasium vorliegt, machen die Eltern in aller Regel davon Gebrauch. Gleichwohl sind die Gesamtschulen beliebt: "Es gibt etliche Eltern, die ihr Kind das Abitur erst nach 13 Jahren machen lassen möchten", sagt Elke Lorleberg. Großer Beliebtheit erfreue sich die nach Papst Johannes XXIII. benannte Gesamtschule in Stommeln, "die in diesem Jahr mehr Kinder als sonst aufnimmt".

Joline Bruweleit und Marcel Link sind nur zwei von 64 Kindern der drei Grundschulen, die zum Gymnasium wechseln. Rommerskirchen liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt von zuletzt knapp 37 Prozent: 46 Prozent der zuletzt 139 Viertklässler sind ab August Gymnasiasten, 39 wechseln zur Realschule (28 Prozent), sechs Kinder (vier Prozent) zur Hauptschule. 21 Prozent (29 Kinder) wechseln zur Gesamtschule.

Auch wenn der Prozentsatz hier wieder angestiegen ist, wäre er ohne die wegen Kapazitätsgrenzen nötigen Absagen der Gesamtschulen noch größer. Wenig können die Rommerskirchener mit der neuen Sekundarschule anfangen: Bei der von der Stadt Grevenbroich auch unter Rommerskirchener Eltern initiierten Umfrage, ob es in der Schlossstadt eine Gesamt- oder eine Sekundarschule geben solle, gewann die Gesamtschule laut Bürgermeister Albert Glöckner haushoch. Elmar Gasten, für die Schulen zuständiger Dezernent, erklärt die hohe Gymnasialquote mit der "hervorragenden Arbeit, die die Lehrer im Verbund mit dem Offenen Ganztag leisten".

(S.M.)
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