Rommerskirchen Hochsilo weicht Discounter

Rommerskirchen · Auf dem Gelände der Genosschenschaft am Steinbrink soll ein Netto-Markt entstehen, der fast doppelt so groß ist wie der heutige Plus-Markt. Kritik kommt von CaP-Geschäftsführer Fred Meuer und dem Einzelhandelsverband.

 Bereits bis zum Jahresende sollen das Hochsilo der Buir-Bliesheimer Genossenschaft und die angrenzenden Gebäude abgerissen werden. Kritik gibt es zu den Plänen, dort einen Discounter anzusiedeln.

Bereits bis zum Jahresende sollen das Hochsilo der Buir-Bliesheimer Genossenschaft und die angrenzenden Gebäude abgerissen werden. Kritik gibt es zu den Plänen, dort einen Discounter anzusiedeln.

Foto: H. Jazyk

Aus Plus wird Netto — auch in Rommerskirchen. Bereits in gut einem Jahr soll sich der Lebensmitteldiscounter mit Märkten in ganz Deutschland auf dem Gelände des heutigen Hochsilos der Buir-Bliesheimer Genossenschaft an der Ecke Bahnstraße/Steinbrink befinden. So sieht es jedenfalls die aktuelle Planung vor. Eine Bauanfrage des Discounters gibt es bereits. Nach den Worten von Wirtschaftsförderer Dr. Elmar Gasten sieht alles danach aus, dass sie der Rhein-Kreis Neuss in seiner Eigenschaft als Bauaufsicht positiv bescheiden wird.

Für den seit den 90er-Jahren an der Kreuzung von Bahnstraße und Venloer Straße befindlichen Plus-Markt geht neben dem voraussichtlichen Namenswechel mit der Verlagerung auch eine deutliche Vergrößerung einher: Die Verkaufsfläche soll von 431 auf 799 Quadratmeter steigen. Möglich wird das Projekt durch die Ende Mai vom Rat gebilligten Bestrebungen der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft, ihren Standort in den Gewerbepark vier im rückwärtigen Bereich des Tennisplatzes am Nettesheimer Weg zu verlegen.

Dort läuft alles nach Plan: Laut Bürgermeister Albert Glöckner konnte die Gemeinde inzwischen Grundstücke in einer Gesamtgröße von 73.000 Quadratmetern erwerben. In einem nächsten Schritt sollen knapp 27.000 Quadratmeter davon an die Genossenschaft weiterverkauft werden.

Mit der möglichen Ansiedlung des Netto-Marktes wäre die im Mai offen gebliebene Frage beantwortet, was mit dem Genossenschaftsgelände an der Ecke Bahnstraße/Steinbrink geschehen soll, auf dem sich das Hochsilo befindet. Dafür eine geeignete Nutzung zu finden, gehört für die Genossenschaft zu den Voraussetzungen für die Verlagerung, die sie schon zur Erntesaison im Sommer 2011 abschließen will.

Für mindestens drei Jahre erhalten bleiben soll allerdings der Markt der Genossenschaft am Bahnhof: Unter anderem zu dem Zweck, dort beim neuen Silobetrieb nicht mehr benötigte Arbeitskräfte der Buir-Bliesheimer unterzubringen, wie Dr. Elmar Gasten sagt.

Kritisch stehen einem vergrößerten Markt in Eckum Fred Meurer, der Geschäftsführer des Center am Park (CaP) und der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband gegenüber. Während Meurer eine Beeinträchtigung der Entwicklungschancen des CaP befürchtet, betrachtet auch Nora Timmerbeil, Geschäftsführerin des Verbands, "den Ansatz, dort ein Einzelhandelsgebiet in Streulage zuzulassen, mit großer Sorge."

Geschäftsführerin Timmerbeil zufolge "kann es nicht im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung sein, bestehende Standorte zu gefährden und Verlagerungstendenzen in Randbereiche zu fördern." Künftige Ansiedlungen sollten nach Auffassung von Nora Timmerbeil vielmehr "auf den Bereich der Venloer Straße fokussiert werden."

(NGZ)
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