Rommerskirchen "Helfende Hände" sind ein Erfolgsmodell

Rommerskirchen · Die unbürokratische Unterstützung der neuen Initiative ist sehr gefragt, stellen die Organisatoren erfreut fest.

 Albert Glöckner (l.) und Walter Grubert sind ebenso überrascht wie erfreut, dass das neue Hilfsangebot schon nach knapp einem Vierteljahr derart gut angenommen wird

Albert Glöckner (l.) und Walter Grubert sind ebenso überrascht wie erfreut, dass das neue Hilfsangebot schon nach knapp einem Vierteljahr derart gut angenommen wird

Foto: Georg Salzburg

Seit gut zweieinhalb Monaten gibt es die "Helfenden Hände", und von deren Resonanz sind die Initiatoren Walter Grubert und Ex-Bürgermeister Albert Glöckner selbst überrascht. In gut 20 Fällen konnte das Team bereits in den ersten beiden Monaten tätig werden. "Gemessen an der Bevölkerungszahl liegen wir damit deutlich vor Dormagen", sagt Albert Glöckner. "Nach der offiziellen Vorstellung im Rathaus waren wir sehr gespannt, ob diese Art Hilfe in Rommerskirchen angenommen wird", verweist Walter Grubert auf die anfangs durchaus vorhandene Skepsis.

Die ist inzwischen völlig verflogen, was nicht allein an der Zahl der Hilfesuchenden liegt, sondern auch daran, dass die "Helfenden Hände" gezeigt haben, dass ihre Organisation funktioniert und sie bei Problemen wirklich effektiv für Abhilfe sorgen können. Grubert und Glöckner nennen das Beispiel einer 82-jährigen Vanikumerin. Die hatte sich ein schnurloses Telefon zugelegt, um ständig erreichbar zu sein und auch im Notfall Hilfe holen zu können. Ein anhaltendes Knacken in der Leitung war jedoch derart störend, dass sie ihre Gesprächspartner kaum verstehen konnte. Die Vanikumerin rief bei den "Helfenden Händen" an: "Am Telefon war ein Mann, der versprach, einen geeigneten Helfer zu suchen und sich wieder zu melden", berichtet Walter Grubert. Noch am selben Tag konnte der gefunden werden: Ein technisch versierter Rentner gewann auch das telefonische Geduldsspiel mit dem Netzbetreiber. Als Ursache wurde ein fehlerhaftes Zubehörelement ausfindig gemacht. Die Störung konnte binnen weniger Tage behoben werden. Als "hilfreiche Nachbarn per Telefon", verstehen sich die "Helfenden Hände" nach den Worten Gruberts und Glöckners. Kleine Hilfen im Haushalt bieten sie ebenso an wie Reparaturen in Haus und Garten oder auch Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen. Die Behebung von technischen Problemen bei Computern und Fernsehern, aber auch die Begleitung zum Einkaufen, auf den Friedhof oder zur Behörde gehören zum "Leistungsspektrum" der "Helfenden Hände". Tunlichst vermeiden will die Initiative Konkurrenzsituationen zu Dienstleistern oder Handwerkerbetrieben. Auch soll die Hilfeleistung in der Regel einmalig, keineswegs jedoch auf Dauer ausgerichtet sein. Konkret läuft es so: Vier Koordinatoren nehmen Anrufe von Hilfesuchenden über die von der Gemeinde bereit gestellte Telefonnummer 80069 entgegen. "Sollte kein Koordinator persönlich erreichbar sein, wird das Anliegen von einem Anrufbeantworter aufgenommen und regelmäßig abgehört", so Grubert. " Es ist ganz wichtig, dass der Hilfesuchende mindestens den Namen und die Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter hinterlegt", betont er.

Der Koordinator überlegt, ob Hilfe möglich ist, sucht eine Helferin oder einen Helfer aus und kündigt sie oder ihn beim Hilfesuchenden an. Grund zu Besorgnissen gibt es nicht, versichern Albert Glöckner und Walter Grubert den womöglich etwas ängstlichen Zeitgenossen: "Alle Helferinnen und Helfer sind bei der Gemeinde gelistet. Für alle wurde das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis eingeholt."

(NGZ)
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