Rommerskirchen "Helfende Hände" haben Kapazitäten frei

Rommerskirchen · Nach knapp einem Jahr ziehen die Ehrenamtler um Albert Glöckner und Walter Grubert eine erste Zwischenbilanz.

 Hubert Rütten versteht es nicht allein, Lampen zu reparieren. Von Inge Hendricks (l.) und Edeltraud Wilmsen (r.) lässt er sich nur ausnahmsweise stützen.

Hubert Rütten versteht es nicht allein, Lampen zu reparieren. Von Inge Hendricks (l.) und Edeltraud Wilmsen (r.) lässt er sich nur ausnahmsweise stützen.

Foto: Salz

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass sich auch in Rommerskirchen die "Helfenden Hände" gegründet haben. Zeit für eine erste Zwischenbilanz, die weder euphorisch noch tiefschwarz ausfällt, wie die Initiatoren deutlich machen. Fakt ist: Die Ehrenamtler haben noch Kapazitäten frei.

Prominentester Helfer in der auf mittlerweile 21 Ehrenamtler angewachsenen Gruppe ist der ehemalige Bürgermeister Albert Glöckner. "Proportional sind wir auf der gleichen Höhe, wenn nicht besser", sagt Glöckner mit Blick auf die Resonanz in der Gemeinde und der in den durchweg größeren Nachbarkommunen. Gleichwohl haben die organisatorisch ans Netzwerk 55 plus angedockten Helfer die Erfahrung gemacht, "dass es älteren Leuten oft schwerfällt, sich helfen lassen", wie Walter Grubert berichtet, der zu den Initiatoren der "Helfenden Hände" zählt. Die sind übrigens nicht identisch mit einer (fast) gleichnamigen Gruppe um Thomas Gulentz, die sich insbesondere zugunsten der in der Gemeinde lebenden Flüchtlinge engagiert.

Bei aller Nähe zum Netzwerk: Die "Helfenden Hände" beschränken sich mitnichten auf bereits dort engagierte Senioren. Die neue Form der Nachbarschaftshilfe soll vielmehr potenziell jedem zugute kommen können, der sie benötigt.

Wie immer es um die Bereitschaft bestellt sein mag, sich helfen zu lassen: Zuweilen kann das Pendel auch ins andere Extrem ausschlagen, wie nicht allein Inge Hendricks es schon erlebt hat. Im Prinzip nämlich soll es bei einer einmaligen Hilfsleistung bleiben. Die kann sich zwar durchaus das eine oder andere Mal wiederholen, dennoch sollen daraus keine "Dauerjobs", etwa als "Gärtner" oder "Chauffeur" werden, wie das Koordinatorenteam der "Helfenden Hände" betont, zu dem auch Edeltraud Wilmsen und Hubert Rütten zählen. Zu den bislang skurrilsten Fällen zählte ein Termin, um den eine an einem Armbruch laborierende Dame gebeten hatte: Fensterputzen stand auf dem Programm, was eigentlich ja machbar wäre, letztlich aber zu einer Putzaktion rund ums Haus geworden sei.

Albert Glöckner wurde bei seinen Einsätzen für die "Helfenden Hände" vergleichsweise häufig mit PC-Problemen konfrontiert. Deren Schwierigkeitsgrad ist variabel, wie der bis 2014 amtierende Bürgermeister deutlich macht: Den leichtesten Fall konnte er lösen, als "nur eine neue Version des Betriebssystems drauf geladen werden musste". Kundig machen musste sich Glöckner indes, als es um einen Computer mit dem nicht alltäglichen Betriebssystem "Unix" ging. Einen Druckerstau konnte er auflösen, nachdem er zuvor eine Youtube-Anleitung konsultiert hatte.

Schwerpunktmäßig sind die "Helfenden Hände" in Rommerskirchen/Eckum aktiv. "Mein weitester Einsatz war in Evinghoven" erzählt Grubert. Grund genug für ihn und seine Mitstreiter(innen), das immer noch vergleichsweise neue Angebot moderner Nachbarschaftshilfe "hinter dem Bahndamm" bekannter zu machen.

(NGZ)
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