Heike Troles in der Kritik Troles wehrt sich gegen massive Kritik

Rommerskirchen · Offene Briefe werden geschrieben, von Verleumdung ist die Rede: Die Auseinandersetzung um die B 477n und die jüngsten Aussagen und Aktionen der CDU-Landtagsabgeordneten Heike Troles verschärft sich verbal erheblich.

 Der Bürgerprotest hält seit Wochen an. Hier an der B 477 nahe der Sebastianusstraße.

Der Bürgerprotest hält seit Wochen an. Hier an der B 477 nahe der Sebastianusstraße.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Ein politischer Frühschoppen der CDU, zwei Tage später ein Besuch bei der Interessengemeinschaft (IG)  B 477n und kurz darauf eine von ihr initiierte Flyeraktion: Die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Troles zeigte sich binnen weniger Tage überaus präsent - und steht seither unter heftigem Beschuss der politischen Konkurrenz, fast mehr aber noch seitens der kritischen Bürger. Heike Troles reagiert dünnhäutig, nennt etwa eine offene E-Mail des Butzheimers Rainer Kühn „verleumderisch“.

Worum es geht: Vorvorigen Sonntag hatte Heike Troles noch die u.a von dem gleichfalls bei dem CDU-Frühstück in der Vinhoteca anwesenden SPD-Chef Johannes Strauch gehegte Hoffnung geteilt, die neuerlich nötige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) müsse nicht in allen Etappen nachgeholt werden. Zwei Tage später präsentierte sie dann bei der IG ein Schreiben von Hans-Peter Bröhl, Büroleiter von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. In dem war die Rede davon, dass die UVP nachzuholen sei. Zudem enthielt der Brief auch die Ablehnung des Ministers, die Gemeinde zu besuchen, wozu ihn Martin Mertens eingeladen hatte.

Rainer Kühn wirft die Frage auf, ob Heike Troles bei dem genannten Sonntags-Termin schlecht vorbereitet gewesen sei, oder „ob Sie bewusst die Unwahrheit gesagt haben?“ Letzteres weist Heike Troles als „verleumderische Beschimpfung und Unterstellung“ zurück. „Meine Aussage, dass ein Baubeginn der B 477n vor 2023 nicht zu machen ist, ist richtig“ , schreibt Heike Troles in ihrer offenen Antwort-Mail an Kühn. Weiter heißt es: „Die Gutachten, die zur Umweltverträglichkeitsprüfung gehören, müssen aktualisiert werden. Ebenfalls richtige Aussage.“ Und schließlich betont sie: „Auf die Aktualisierung der o.g. Gutachten der Umweltverträglichkeitsprüfung kann weder ganz, noch teilweise verzichtet werden. Auch hier richtige Aussage.“

Im Übrigen spricht Heike Troles von „ungerechtfertigten Unterstellungen“, „unbegründeten Anklagen“ und fordert „Anstand, Achtung, Objektivität, Selbstbeobachtung, Würde, Respekt und Feingefühl“ ein. Bürgermeister Mertens, „mit dem ich stets einen höflichen Kontakt pflege“,  nimmt sie von ihrer Kritik ausdrücklich aus.

Der Flyer von Heike Troles, der offensichtlich in der zweiten Wochenhälfte an Haushalte entlang der B 477 insbesondere in Butzheim verteilt wurde, hat in der Facebook-Gruppe der IG B 477n hohe Wellen geschlagen. Wie CDU-Chef Michael Willmann im Rat sagte, war die örtliche CDU an der Aktion nicht beteiligt. „Das ist an Unverschämtheit und Selbstinszenierung nicht mehr zu toppen“, kommentierte Eva Wilde, Sprecherin der IG, den Inhalt des Flyers. „Super für die Bürgerinnen und Bürger: das Vorhaben wird dank Heike Troles ganze vier (!) Jahre früher in Angriff genommen als von der rot-grünen Landesregierung bis zuletzt geplant“, heißt es wörtlich in dem vor allem in Butzheim verteilten Flyer. .

In einem gleichfalls am 12. Juli verfassten Offenen Brief an Heike Troles schreibt Eva Wilde gemeinsam mit ihrem Co-Sprecher Thomas Gulentz dann ein wenig versöhnlicher: „Wir wollen nicht zum Spielball Ihrer politischen Agenda werden. Uns geht es um einen baldigen Baubeginn der Ortsumgehung. Also nehmen Sie unsere Interessen ernst und ergreifen Sie unsere ausgestreckte Hand und setzen sich gemeinsam mit uns parteiübergreifend für die baldige Realisierung der B 477n ein.“ Für eine parteiübergreifende Kooperation hatte im Rat auch Brigitte Beutner als „lebenslängliche“ Anwohnerin der jetzigen Bundesstraße geworben.

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