Rommerskirchen "Handgestrickter" Karneval trumpft auf

Rommerskirchen · Die Karnevalsabteilung der Katholischen Frauengemeinschaft St. Martinus fand mit ihrer Sitzung in der Ansteler Schützenhalle wieder große Resonanz. Die eigenen Kräfte brachten das jecke Publikum zum Lachen.

Dass der "handgestrickte", ausschließlich auf eigene Kräfte setzende Karneval nach wie vor sein Publikum findet, zeigte wieder die Karnevalsabteilung der Katholischen Frauengemeinschaft St. Martinus. In der bestens besetzten Schützenhalle boten die Närrinnen wieder ein fast fünfstündiges Programm mit Tänzen, Büttenreden und Sketchen - darunter auch die begeisternden "Nonnen" Marlies und Karoline.

Als Sitzungspräsidentin feierte Silvia Majcinek eine gelungene Premiere, auf die sie sich nicht lange vorbereiten konnte. Britta König, die sonst durchs Programm führt, war verhindert, und ihre vorgesehene Vertreterin Christiane Wißdorf fiel am Vortag krankheitsbedingt aus. Begrüßten konnten die Karnevalistinnen das Dreigestirn der Ansteler Burgritter, Prinz Ralph Konitzer, Bauer Michael Willmann und Jungfrau Sven(ja) Konitzer.

Zu den Höhepunkten des Programms zählt stets die "Best of..."-Präsentation des angefallenen Dorfklatsches. Agathe Neunzig und Marlene Jordans konnten dabei unter dem Motto "Net schlemm, ever net nüdich" etliche Filetstücke präsentieren, wie etwa das eines nächtlichen Saunabesuchs, zu dem ein Jungschütze - mit väterlicher Erlaubnis - ein paar Freunde eingeladen hatte. Was sicherlich "net schlemm" war, während es bestimmt "net nüdich" war, dass eine besorgte Nachbarin Einbrecher vermutete und die Polizei alarmierte. Die marschierte in großer Besetzung inklusive Schäferhund an, wobei es sicher "net nüdich" war, dass sie sich in ihrem Eifer auch vom zu schützenden Hausherrn nicht bremsen ließ. "Net schlemm" mag es gewesen sein, dass eine Polizistin die Saunatür öffnete, "net nüdich", aber irgendwie auch nicht wirklich schlimm, war die schlagfertige Begrüßung durch einen der Jungschützen: Der merkte knochentrocken an, dass ein Nummerngirl eigentlich nicht bestellt worden sei.

Ein letztes Mal glänzte bei dieser Sitzung die 80-jährige Marlies Huber in ihrer Paraderolle als "Chantal". Während Brigitte Beutner, die Vorsitzende der Karnevalsabteilung, auf (lokal-) politische Hiebe diesmal verzichtet hatte, kamen kabarettistische Momente dennoch nicht zu kurz. Unter dem Motto "Turne bis zur Urne" wurden die Zustände in einem natürlich rein fiktiven Altenheim persifliert, in dem die "Rollatorengymnastik" einen unentbehrlichen Bestandteil des geregelten Tagesablaufs bildet. Der Sketch "Feiern wie Jeck" zeigt das Suchtpotenzial des Karnevals: Einmal richtig in Feierwut geraten, ist eine Gruppe von Frauen (Marion König, Sandra Clemens und Nadja Balzer) auch nach Aschermittwoch nicht mehr zu bändigen - schon gar nicht von einer gleichfalls zwei Seelen in der Brust tragenden Psychiaterin "Dr. Jeck und Mr. Breit" (Claudia Hambloch). Unter dem Motto "Die größten Missverständnisse in einer Ehe ereignen sich im Schlafzimmer" präsentierte Angelika Pelzer etliche skurrile Bettgeschichten. Bei der Suche des "Talentscouts" war Dieter Bohlen sächsisches Alter Ego "Pieter Ohlen" am Werk. Neben 30 Aktiven in der Bütt und auf der Bühne konnte die Karnevalsabteilung auch wieder 70 Tänzer(innen) aufbieten.

(NGZ)
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