Rommerskirchen Grüne fordern neue Kultur-Spielstätte

Rommerskirchen · Die in Rommerskirchen vorhandenen Säle und Hallen seien nicht gut genug ausgestattet oder müssten für Aufführungen vorübergehend aufwändig und manchmal auch teuer hergerichtet werden, urteilt Jupp Kirberg.

 Bühnentechnik braucht Platz, ist oft sperrig und schwierig zu transportieren. Eine feste neue Spielstätte in Rommerskirchen könnte den logistischen Aufwand stark verringern.

Bühnentechnik braucht Platz, ist oft sperrig und schwierig zu transportieren. Eine feste neue Spielstätte in Rommerskirchen könnte den logistischen Aufwand stark verringern.

Foto: Busch

Es muss ja nicht gleich ein teurer Prachtbau sein. Doch Grünen-Fraktionschef Josef Kirberg wünscht sich schon lange eine eigene Spielstätte, die speziell für kulturelle und brauchtümliche Veranstaltungen reserviert ist. Einen entsprechenden Antrag zur Schaffung oder Herrichtung eines solchen Raumes hat er nun auf die Tagesordnung des Gemeinderates am Donnerstagabend setzen lassen. Allerdings wurde das Ansinnen einstimmig zur weiteren Beratung in den zuständigen Ausschuss für Bildung, Soziales, Ältere, Sport, Kultur und Freizeit verwiesen. "Rommerskirchen sollte es sich leisten können, seinen Bewohnern ein größeres und vor allen Dingen breiteres Angebot kultureller Veranstaltungen als bisher im Ort zu bieten", findet Kirberg.

Es gebe zwar aktuell mehrere größere Veranstaltungsräume in der Gemeinde, wozu auch teilweise Turnhallen zählen, so der Grünen-Chef (siehe Infokasten). "Keine von diesen ist jedoch so eingerichtet, dass dort Theateraufführungen und andere, ähnliche Darbietungen ohne weiteres möglich sind", argumentiert Kirberg und ergänzt: "Es fehlt eine ausreichende Bühnenbeleuchtung. Vorhänge sowie seitliche Auf- und Abgangsbereiche und Umkleiden sind nicht vorhanden."

Die vorhandenen Säle und Hallen seien nicht entsprechend ausgestattet oder müssten "für Aufführungen vorübergehend aufwändig und manchmal auch teuer hergerichtet werden", sagt Kirberg. Dies schmälere die kulturellen Angebotsmöglichkeiten sehr. Gastspiele von Wanderbühnen wie dem Rheinischen Landestheater und Laienspieldarbietungen seien nur unter sehr dürftigen Bedingungen oder gar nicht möglich. "Dass es eine Nachfrage gibt, zeigen zum Beispiel die Theaterfahrten von Rommerskirchen 55+", argumentiert der Ratsherr. Tatsächlich sind die kulturellen Ausflüge, die das Senioren-Netzwerk regelmäßig zu Aufführungen in der Umgebung anbietet, oft lange vorher schon ausgebucht.

Grundsätzlich angetan von der Idee zeigt sich Kulturdezernent Elmar Gasten: "Es wäre schon sehr wünschenswert, eine eigene Spielstätte zu haben", sagte er auf Anfrage. Gerade Theateraufführungen seien "in der Tat nicht ganz einfach zu realisieren". Unproblematisch seien einzig die Kindertheater-Gastspiele in der Schule. Für die Realisierung eines eigenen Theaterraumes sieht er die Chancen allerdings als eher gering an. "In meinen Augen ist das Problem, dass der Raum die gesamte Bandbreite von Kammerspielen für 50 Personen bis zu Karnevalssitzungen für 700 Besucher abdecken müsste. "Das wäre mit Sicherheit sehr kostspielig, auch mit Blick auf die notwendige Sicherheitstechnik und das nötige Personal", sagt Gasten. Bisher werde das ja alles ehrenamtlich gestemmt.

Im Zusammenhang mit den Kosten schlägt Kirberg vor, einen Investor oder Unterstützer aus der heimischen Wirtschaft für ein solches Vorhaben zu interessieren. "Aber finden Sie da mal einen", meinte Gasten skeptisch: "Ich wäre der Letzte, der etwas gegen einen Investor hätte."

(NGZ)
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