Rommerskirchen Großes Interesse am Memoriam-Garten
Rommerskirchen · Für eine Bestattung auf dem neuen Gräberfeld haben schon eine Reihe von Menschen einen Vertrag abgeschlossen.
Seit etwas mehr als einem halben Jahr gibt es inzwischen den Memoriam-Garten auf dem Friedhof an der Martinusstraße. Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern hat die Allrather Firma Krüppel dort von November 2013 bis Ende März 2014 den ersten Friedhofsgarten im Kreisgebiet angelegt. "Wir würden es sofort wieder machen. Es wird das Projekt der Zukunft", sagt Firmenchef Hermann-Josef Krüppel. Er kümmert sich mit seinem Sohn Bernhard um das ganz zur Rechten des Haupteingangs zum Friedhof liegende Gräberfeld. Bislang hat es dort drei Bestattungen gegeben, zudem gibt es laut Bernhard Krüppel bereits etliche Verträge mit Menschen, die nach ihrem Tod dort bestattet werden möchten.
"Es ist auch Vorsorge für die Hinterbliebenen, dass sich die Leute zu Lebzeiten kümmern und im Todesfall nicht Hals über Kopf entschieden werden muss", betont Hermann-Josef Krüppel. Die Tatsache, dass viele Hinterbliebene oft keine Möglichkeiten mehr zur Grabpflege haben, war einer der Aspekte, die den Rat bewogen hatten, einen solchen Friedhofsgarten einrichten zu lassen. "Einmal bezahlt und man hat 25 Jahre Ruhe", sagt Bernhard Krüppel.
In dem Memoriam-Garten gibt es acht Bestattungsmöglichkeiten, denen unterschiedliche Preisstufen entsprechen. Die günstigste Form, den Memoriam-Garten zu nutzen, kostet 3125 Euro, wobei die Grabplatte im Preis enthalten ist. Wer heute bereits einen Pflegevertrag abschließt, sorgt auch dafür, dass seine Hinterbliebenen keine unangenehmen Überraschungen erleben. "Die Leute können sicher sein, dass keine Preiserhöhung kommt", versichert Bernhard Krüppel. Dies ist durch die Rückkopplung mit der Rheinischen Treuhandstelle für die Dauergrabpflege gewährleistet, bei der das Geld vorab bezahlt wird und die damit die Pflegeleistungen der Firma Krüppel bezahlt. Durch die Zusammenarbeit mit den Steinmetzbetrieben Gorius aus Grevenbroich und Wolf aus Jüchen kann Krüppel zudem garantieren, dass die Grabplatten bereits zum Zeitpunkt der Bestattung beschriftet vorhanden sind.
Bislang ist der Nettesheimer Friedhofsgarten nach wie vor der einzige im gesamten Kreisgebiet. "In Kaarst ist gerade ein solches Projekt gescheitert, weil sich niemand fand, der es machen will", sagt Hermann-Josef Krüppel. Er ist sich sicher, 2015 einen weiteren Friedhofsgarten eröffnen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde klappe gut, "sie stellt uns bei Bedarf auch Erweiterungsflächen zur Verfügung", so Krüppel. Bürgermeister Martin Mertens unterstützt das Projekt: "Ich bin sicher, dass dieser Bestattungsgarten eine zukunftsgerichtete Entscheidung war."
Bei den drei bisherigen Beisetzungen im Memoriam-Garten handelte es sich durchweg um Urnenbestattungen - was dem Trend entspricht. In Rommerskirchen hatte erstmals 2012 die Zahl der Urnenbestattungen die der klassischen Beerdigung übertroffen. In diesem Jahr wird es kaum anders sein. Von bislang 95 Bestattungen waren 49 Urnenbestattungen (rund 52 Prozent) und 46 Bestattungen im Sarg (etwa 48 Prozent).