Rommerskirchen Große Lagerhallen für Bauern in Planung

Rommerskirchen · Rommerskirchen, Bergheim und Bedburg haben einen Planungsverbund gegründet. In der Gemeinde haben sich kürzlich erstmals Vertreter der beiden Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln sowie der beiden Kreise getroffen.

 Bürgermeister Martin Mertens (l.) und sein Bedburger Kollege Sascha Solbach haben gemeinsam mit Bergheims Rathauschefin Maria Pfordt einen Planungsverbund gegründet.

Bürgermeister Martin Mertens (l.) und sein Bedburger Kollege Sascha Solbach haben gemeinsam mit Bergheims Rathauschefin Maria Pfordt einen Planungsverbund gegründet.

Foto: Linda Hammer

Unter dem Stichwort "Agrobusiness" könnte die von Rommerskirchen, Bedburg und Bergheim angestrebte Interkommunale Zusammenarbeit womöglich am ehesten konkrete Gestalt gewinnen. "Die Nahrungsmittelproduktion vom Keimling bis zum Endprodukt hier zu haben", würde Bürgermeister Martin Mertens zufolge nicht allein Arbeitsplätze schaffen, sondern könne auch ein Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung sein.

Große landwirtschaftliche Hallen von geradezu industriellem Charakter etwa könnten Mertens zufolge zur Entlastung der kleineren Dörfer an zentraler Stelle innerhalb eigens eingerichteter Gewerbegebiete in einer der drei Kommunen errichtet und von den Landwirten genutzt werden. Mit denen stehe er in engem Kontakt, so der Bürgermeister, der von einer positiven Resonanz seitens der Bauern spricht. Um hier tatsächlich in den kommenden Jahren Nägel mit Köpfen machen zu können, hat sich Rommerskirchen gemeinsam mit den beiden Nachbarstädten im Rhein-Erftkreis entschlossen, einen gemeinsamen Planungsverbund zu bilden,

Die Planer und die Wirtschaftsförderer der drei Kommunen haben sich bereits zu mehreren Workshops getroffen. "Es wurden gemeinsam Handlungsfelder und mögliche Maßnahmen erarbeitet, durch die negative Folgen des Strukturwandels im Rheinischen Revier frühzeitig abgewendet werden könnten", sagt Wirtschaftsbüro-Leiter Elmar Gasten. Als ersten greifbaren Erfolg werten er und Martin Mertens ein darauf aufbauendes Arbeitsgespräch: Der Bürgermeister spricht von einem "nahezu historischen Ereignis": In Rommerskirchen ist es in der Tat zu einem wahrlich denkwürdigen "Gipfeltreffen" gekommen. Vertreter der beiden Bezirksregierungen in Köln und Düsseldorf, der beiden Kreise sowie der drei Kommunen haben sich in der Gemeinde in der Tat noch nie getroffen.

Die Themenpalette habe vom "bergbaubedingten Strukturwandel bis zu Wachstumseffekten an der Rheinschiene" gereicht, so der Bürgermeister.

Was Mertens besonders freut: Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein unterstützt offensichtlich das Bestreben der drei Kommunen einer nicht durch die doppelten Grenzen von Regierungsbezirk und Kreis eingeengten Zukunftsplanung. IHK-Geschäftsführer Jürgen Steinmetz nennt die Zusammenarbeit der drei Kommunen in einem Schreiben an Regierungspräsidentin Anne Lütkes sogar "zukunftsweisend." Nach Auffassung von Steinmetz "darf die Grenze zwischen Regierungsbezirken die Entwicklung nicht stören oder behindern."

Anne Lütkes ihrerseits betonte gegenüber Steinmetz, dass ihr die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Regierungsbezirken "ein wichtiges Anliegen" sei. Jürgen Steinmetz spricht sich auch für die Unterstützung Rommerskirchens (und Grevenbroichs) bei der Schaffung einer von Bedburg über Grevenbroich bis nach Neuss und Düsseldorf führenden Bahnverbindung aus.

(NGZ)
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