Rommerskirchen Gott ins Spiel bringen

Rommerskirchen · Seit 25 Jahren ist Thomas Spitzer evangelischer Pfarrer in Rommerskirchen. Im ihm zunächst unvertrauten katholischen Rheinland haben er und seine Familie sich bestens eingelebt.

 Blickt gelassen und mit Freude auf 25 Jahre Dienst in Rommerskirchen zurück: Pfarrer Thomas Spitzer.

Blickt gelassen und mit Freude auf 25 Jahre Dienst in Rommerskirchen zurück: Pfarrer Thomas Spitzer.

Foto: M. Reuter

"Dass auf einmal 25 Jahre vorbei sind, ist schon verblüffend", sagt Thomas Spitzer. Ein Vierteljahrhundert ist er nun Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Rommerskirchen — deren dritter überhaupt und längst mit Abstand der dienstälteste. "Es ist Einiges passiert", fügt Spitzer hinzu und lässt markante Ereignisse Revue passieren. Da wäre etwa der "Pfarrertausch" 1993, als er mit seinem Kollegen Harry Sommer aus der brandenburgischen Partnergemeinde Karstädt einen Monat lang den "Standort" wechselte. Die Zusammenarbeit sei für beide Seiten sehr fruchtbar gewesen. Dass bei den Rommerskirchener Protestanten seither Gold- und Silberkonfirmation gefeiert wird, geht auf das Karstädter Vorbild zurück. Viele Jahre lang hat es gemeinsame Aktionen wie die Konfirmandenfreizeit gegeben, wobei bei Thomas Spitzer durchaus Bedauern herauszuhören ist, dass die Kooperation nach dem Ausscheiden von Harry Sommer vor acht Jahren "ausgelaufen" ist.

Thomas Spitzer ist in Hildesheim geboren und hat in Münster und Tübingen Theologie studiert. Sein Vikariat absolvierte er in Essen-Bergerhausen, als ihn 1985 der Ruf der Kirche nach Rommerskirchen führte. Dort war die Pfarrstelle vakant und auch ansonsten manches anders: Einen Posaunenchor wie in Essen gab es in der kleinen evangelischen Gemeinde im katholischen Rheinland nicht. Dass es letztlich 25 Jahre geworden sind, lag nicht zum geringsten Teil daran, dass sich er und seine Frau Heike ebenso wie die beiden Töchter und der Sohn (26, 24 und 19 Jahre alt) "in Rommerskirchen sehr wohl fühlen."

Wie es im Jahr 2010 um den "Rommerskirchener Protestantismus" bestellt sein wird? Thomas Spitzer ist optimistisch: "Wir werden unsere Selbständigkeit innerhalb des Kirchenkreises behaupten, auch wenn sicher ganz andere und neue Leute hier arbeiten werden." Etwa 2350 der 13 000 Rommerskirchener sind evangelisch: In der Gemeindearbeit engagieren sich rund 100 ehrenamtliche Helfer.

Mit Zuversicht blickt er in die Zukunft: Ein Pfarrer sollte "Gott ins Spiel bringen", was dazu führen könne, "etwas ruhiger, vertrauensvoller und optimistischer in die Zukunft zu sehen." In der Ökumene sieht Thomas Spitzer "vor Ort Erfolge" wie die wechselseitige Hilfe bei Gemeindefesten. Doch er will mehr: "Worum es geht, ist doch, dass wir gemeinsam Abendmahl feiern können und es beim Ökumenischen Kirchentag nicht zwei Abschlussgottesdienste geben muss."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort