Rommerskirchen Gillbachbühne liefert einen "tollen Dreh"

Rommerskirchen · Die neue Komödie des Theatervereins feierte jetzt ihre Premiere vor wie immer ausverkauftem Haus. In der zum Theatersaal umfunktionierten Turnhalle in Evinghoven ging es beim zweieinhalbstündigen Lustspiel hoch her.

 Viel Spaß brachten die zwölf Darsteller der Komödie "Ein toller Dreh" ihrem Publikum in der Turnhalle in Evinghoven.

Viel Spaß brachten die zwölf Darsteller der Komödie "Ein toller Dreh" ihrem Publikum in der Turnhalle in Evinghoven.

Foto: hans jazyk

Für viele Fans der Gillbachbühne hat das neue Jahr erst so richtig begonnen, wenn der Theaterverein sein neuestes Stück präsentiert hat. Keine Ausnahme von dieser Regel machte auch die Komödie "Ein toller Dreh", die jetzt in der wieder zum Theatersaal umfunktionierten Turnhalle ihre Premiere feierte.

"Es ist klasse, dass ein kleines Dorf so was auf die Beine stellt. Es ist sehr gut gemacht und immer sehr witzig", sagt die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger, die seit vielen Jahren zum Stammpublikum der Gillbachbühne zählt. Auch für Bürgermeister Albert Glöckner ist der Besuch alles andere denn ein bloßer Pflichttermin: "Ich bin hier, weil die Spielfreude des Teams anregend und unterhaltsam ist. Es ist ein fröhliches Ereignis zu Jahressbeginn, das man gern genießt."

Die Darsteller des mit sieben Frauen und fünf Männern besetzten Stücks hatten in den vergangenen Wochen keine Langeweile: Allein zwischen Weihnachten und Silvester spielten sie es bei den Proben drei Mal in voller Länge — immerhin dauert der Dreiakter von Anthony Marriott und Alistair Foot mehr als zweieinhalb Stunden. "Ich bin sehr zufrieden", meinte Regisseur Helmut Schmitz nach der Premiere — die ebenso ausverkauft war, wie es die noch folgenden Aufführungen sein werden. Ein wenig Bammel hatte es bei den Akteuren angesichts des dritten Akts gegeben, bei dem sich die zuvor sorgsam verknoteten Handlungsfäden in einem turbulenten Finale auflösten. Auch da löste sich alles in Wohlgefallen auf, jede der immerhin neun Türen öffnete und schloss sich zum vorgesehenen Zeitpunkt und beim munteren "Bäumchen-wechsel-dich" der Protagonisten gab es keine Patzer.

Alles beginnt damit, dass Immobilienmakler Bernard Lockwood (Herbert Schroers) ein ultramodernes und umso hässlicheres Haus loswerden möchte. Ein bisschen "warm wohnen" sollen den seit Jahren leer stehenden Kasten sein Verkaufsleiter George Pitt (Hansi Engels), der mit Melanie Sinclair (Claudia Zillmer) ein Ehepaar mimt. Zweck des Ganzen ist es, Sir Lindsay Cooper und dessen Frau (Bernd Bausen und Ingrid Schmitz) von der — nicht vorhandenen — Wohnqualität des Hauses zu überzeugen.

Das sich daraufhin entfaltende "Familienleben" nimmt geradezu explosive Züge an: Lockwoods Sekretärin (Gabi Schmitz) und Praktikantin Yvonne Wilby (Christina Buchau) tragen zu den Verwirrungen ebenso bei wie Melanies eifersüchtiger Verlobter David Prosser (Dominik Halycz). Der englische Nebel spült mit Andrew Grey (Jochen Steinbis) und dessen nur vermeintlicher Frau (Christa Korschefsky) ein weiteres Paar ins Haus — und zwingt alle miteinander zum gemeinsamen Übernachten in dem so lange verwaisten Haus. Material für gegenseitige Erpressungen häuft sich auch dank eines Privatdetektivs (Cora Nehring).

Als dann jedoch unversehens Lockwood mit Lady Spens (Verena Engels) auftaucht, wird es allzu eng in dem zuvor so leeren Haus: Das bleibt am Ende zwar unverkäuflich, doch Brett und Melanie haben offensichtlich in der Zwischenzeit derart viel Gefallen aneinander gefunden, dass dem leer ausgehenden David nur der Trost seines reichen Fundus' vorzugsweise lateinischer Sinnsprüche bleibt.

(NGZ)
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