Rommerskirchen Geschäft mit Reifen boomt

Rommerskirchen · Christoph Schuster hat mit der Gründung von "Reifen Schuster" vor zehn Jahren einen Coup sondergleichen gelandet. Sein Geschäft boomt, wobei der Rommerskirchener weitere Expansionspläne verfolgt.

 Reifen sind sein Metier: Christoph Schuster verfolgt Expansionspläne.

Reifen sind sein Metier: Christoph Schuster verfolgt Expansionspläne.

Foto: h. jazyk

Wie er dazu kam, einen Reifenhandel aufzumachen, erklärt Christoph Schuster derb und deftig mit "totaler geistiger Umnachtung": Alles begann für den leidenschaftlichen Oldtimer-Fan damit, dass er 1995 auf einem Vanikumer Bauernhof eine Halle mietete, um dort einen Ford Taunus aus dem Jahr 1970 zu reparieren, umzubauen und technisch auf den allerneuesten Stand zu bringen. "Ich bin kein Kraftfahrzeugmechaniker, bei mir geht alles nach dem Prinzip ,learning by doing'", sagt der 35-Jährige, der auf diese Weise in der Tat allerhand gelernt hat. Bei der Bastelarbeit an seinem Wagen ist sein Interesse nicht im geringsten abgeflaut, sondern geradezu "eskaliert", wie Schuster im Rückblick auf seine Anfänge sagt. Hauptberuflich noch bei Bayer Dormagen als Zerspanungsmechaniker tätig, jobbte er bei verschiedenen Reifenhändlern und ließ sich zum Vulkaniseur ausbilden; bis er dann all sein Erspartes – immerhin 80 000 Euro – in die Eröffnung eines eigenen Reifengeschäfts investierte. "Reifen Schuster" an der Bahnstraße gleich gegenüber dem Bahnhof hatte seinen Status als bloßer Geheimtipp nicht lange: Als "genial gut", beschreibt er den Kundenzuspruch aus Rommerskirchen, wobei dieser nicht lange auf die Gemeinde beschränkt bleiben sollte. Gestartet ist er allein, 2001 kamen die ersten Mitarbeiter auf 400 Euro-Basis dazu, ein Jahr später der erste Festangestellte und von Jahr zu Jahr kam einer dazu: Derzeit hat Christoph Schuster zehn Mitarbeiter, ab 1. Oktober, einen Tag vor der großen Feier des zehnjährigen Bestehens seines Unternehmens, wird der elfte mit von der Partie sein. Bis Mitte 2006 blieb Schuster bei Bayer beschäftigt, auf vierstündiger Teilzeitbasis, denn von 13 bis 20 Uhr war Schuster in seinem Geschäft anzutreffen. "Dann habe ich meinen schönen Job wegen der Gummi-Bude gekündigt", denn längst hatte er Expansionspläne geschmiedet: Im Dezember 2006 erfolgte der erste Spatenstich für den Umzug in den Mariannenpark, der dann zehn Monate später vollzogen wurde. Auch hier hatte der gebürtige Rommerskirchener keinen Anlass, das Wagnis zu bereuen: Er plant, die Betriebsfläche 2011 um noch einmal 60 Prozent zu vergrößern: Aus bislang vier Auto- und einer Motorradbühne sollen insgesamt acht werden, zuzüglich einer Bühne für die Bereifung von Lastwagen: "Die Industriekunden drängen darauf, den Lastwagenbereich auszubauen", erläutert Schuster, ohne dass er diesen Druck nur im geringsten bedauern würde.

"Alles, was rund und schwarz ist und auf den Straßen kreucht und fleucht, können wir besorgen", beschreibt er seine Angebotspalette. Privat fährt Christoph Schuster einen gasbetriebenen Wagen und so betreibt er seit Anfang 2009 auch eine Gastankstelle – mit derart durchschlagendem Erfolg, dass er in Grevenbroich eine zweite errichten wird.

(NGZ)
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