Rommerskirchen Gemeinde will Netzwerk 55 plus sichern

Rommerskirchen · Die Mitglieder des Netzwerks 55 plus diskutieren, welche Struktur sie sich geben wollen, wenn Ende Juli die Unterstützung durch die Caritas wegfällt. Denkbar wäre ein Förderverein, doch das gefällt nicht jedem Netzwerker.

 Das Angebot "Digitale Bildbearbeitung" um Kursleiter Günter Hammen (2.v.r.) ist eines von vielen des Netzwerks 55 plus Rommerskirchen. Offen ist, welche Struktur sich das Netzwerk gibt.

Das Angebot "Digitale Bildbearbeitung" um Kursleiter Günter Hammen (2.v.r.) ist eines von vielen des Netzwerks 55 plus Rommerskirchen. Offen ist, welche Struktur sich das Netzwerk gibt.

Foto: Hans Jazyk

Über wohl kein Thema dürfte das Seniorennetzwerk 55 plus im vergangenen Jahr intern derart intensiv diskutiert haben wie über seine künftige Organisationsform. Aus gutem Grund: Am 31. Juli läuft der 2009 geschlossene und 2011 verlängerte Vertrag mit der Caritas aus. Der katholische Wohlfahrtsverband hatte nicht allein bei der Gründung des Netzwerks Pate gestanden, sondern darüber hinaus mehr als nur "Starthilfe" gegeben. Inzwischen sind jedoch die Weichen für eine Zukunft ohne die Caritas gestellt. Bei vielen Gesprächen, die Dezernent Bernd Sauer in den vergangenen Monaten geführt hat, kam es zum Konsens, "dass man mittlerweile einen Punkt erreicht habe, auch ohne Kooperationsvertrag die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen", so Sauer.

Diese "Geschäftsgrundlage" umfasst zwei weitere Punkte: Das Netzwerk als solches soll keineswegs ein Verein werden: Hiergegen hatten sich viele Mitwirkende von Beginn an vehement gesträubt. Netzwerk-Sprecher Helmut Turowski hatte 2012 versichert, "keinen Verein mit 300 Mitgliedern" anzustreben. Zudem bedarf es auch der personellen und finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde. Die letztlich gefundene Lösung hatte Bürgermeister Albert Glöckner bereits vergangenen August beim Sommerfest der Netzwerker vorgezeichnet: Die Gemeinde wolle alles in ihren Kräften tun, die weitere Existenz des Netzwerks zu sichern. Zugleich schloss Glöckner auch ein verstärktes Engagement von Rathauspersonal nicht aus.

Genauso wie vor einem Dreivierteljahr anvisiert, wird es nun kommen: Künftig soll Kerstin Maaßen vom Sozialamt das Netzwerk betreuen und dabei auch die Aufgaben der Caritas wahrnehmen. Den Netzwerkern war sie schon aus ihrer bisherigen Zusammenarbeit bekannt. Auch den ihnen seit mittlerweile zwei Jahren zur Verfügung stehenden Büroraum im Dienstleistungszentrum können die Netzwerker weiter nutzen, wie die Vereinbarung vorsieht. Die Gemeinde sichert dem Netzwerk überdies zu, es bei den Sachkosten weiterhin zu unterstützen, wobei die finanzielle Abwicklung das Sozialamt übernimmt. Bleibt als letzter Punkt die noch zu vollziehende Gründung eines Fördervereins: Dies bedeutet nicht, dass das Netzwerk als solches ein Verein wird, wohl aber, dass sich aus seinen Reihen ein solcher gründet. Nur auf dieser Basis kann das Netzwerk künftig Spenden annehmen.

Die Vereinbarung wird die Verwaltung am Donnerstag auch dem Rat präsentieren. Der hatte in der Vergangenheit keinen Zweifel daran gelassen, dass das bald vier Jahre alte Erfolgsmodell des Netzwerks fortgesetzt werden soll. "Das Netzwerk hat sich aus kleinen Anfängen hervorragend entwickelt — darauf bin ich stolz", sagt Bürgermeister Albert Glöckner. "Den Mitgliedern ist es gelungen, das Netzwerk auf eigene Beine zu stellen. Für das starke ehrenamtliche Engagement danke ich allen Beteiligten." Ingrid Grubert, eine der Sprecherinnen der Netzwerker, verweist auf die am 27. Mai geplante Zusammenenkunft des Netzwerkforum, bei der über weitere Details der jetzt gefundenen Übereinkunft diskutiert werden soll.

(NGZ/ac)
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