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Rommerskirchen Gemeinde will Agrarzentrum errichten

Rommerskirchen · Im neuen Regionalplan will Rommerskirchen eine acht Hektar große Fläche südlich von Gill als Sondergebiet ausgewiesen bekommen, um dort einen "Agrarpark" anzulegen, vergleichbar dem Chempark.

Es klingt auf den ersten Blick wie ein Plan, der eine Nummer zu groß ist für eine Gemeinde wie Rommerskirchen: die Bildung eines eigenen Agrarzentrums von mindestens landesweiter Bedeutung. Aber es ist ein Projekt, das jetzt gestartet wird, das passt und beste Chancen hat, zunächst Aufnahme in den Regionalplan zu finden.

Denn Rommerskirchen kann mit den bundesweit landwirtschaftlich besten Ackerböden werben, zudem steht eine acht Hektar große Fläche südlich von Gill und nördlich der B59n zur Verfügung, die perfekt für das neue Agrobusiness wäre. Wenn Bürgermeister Martin Mertens beschreiben soll, wie ein solches Zentrum zu verstehen ist, kann er einen Vergleich ziehen: "Dort soll so etwas wie der Chempark entstehen - nur auf Landwirtschaft bezogen." Denn geplant sind in einem solchen "Agrarpark" Synergieeffekte, von denen Unternehmen, die dort ansiedeln sollen, untereinander profitieren können - wie in den mächtigen Chemiezentren in Dormagen, Leverkusen oder Krefeld.

Mertens und Wirtschaftsförderin Bele Hoppe geht es darum, eine weitere Zersiedelung zu stoppen. Es sollen nicht mehr neue landwirtschaftliche Unternehmen quer über das Gemeindegebiet verstreut ihre Hallen aufbauen, die Ansiedlung soll in einem Sondergebiet, das auch entsprechend im neuen Regionalplan so ausgewiesen sein soll, gesteuert und konzentriert werden. "Dafür haben wir beste Voraussetzungen", versichern beide.

Dieses Agrarzentrum wäre in einem direkten, funktionalem Zusammenhang zum geplanten interkommunalen Gewächshauspark zu sehen. Unter das "Agrobusiness" würden die Logistik landwirtschaftlicher Produkte sowie deren Weiterverarbeitung, aber auch Betriebe der Agrartechnik und agrarwissenschaftliche Forschungseinrichtungen, wie die bereits vor Ort ansässigen Betriebe der Zucht- und Düngemittelforschung in Zusammenarbeit mit der chemischen Industrie, gefasst werden.

Mertens hebt die Entwicklung des "einfachen" Landwirtschaftsbetriebs hin zum hochprofessionellen industriellen Unternehmen hervor. "Kein Landwirt macht mehr alles. Es gibt Arbeitsteilung und Spezialisierung, was vor allem die Ernte, den Transport und die Weiterverarbeitung betrifft." Beste Beispiele für diese Agrar-Großunternehmen sind die Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft oder das RWZ-Agrartechnik-Zentrum an der Alfred-Nobel-Straße. Es geht um den Strukturwandel in der Landwirtschaft hin zu einer technologisierten und gewerblich orientierten Lebensmittelproduktion. Mertens: "Damit geht eine Konzentration der landwirtschaftlichen Produktion einher, während andere Teilbereiche der Agrarwirtschaft an Subunternehmer ausgelagert werden."

Mertens und Hoppe betonen, dass es nicht darum gehe, bestehende Unternehmen umzusiedeln, sondern um eine Bündelung neuer Firmen. An Interessenten, auch aus dem Ausland, werde es nicht mangeln, versichern sie.

(schum)
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