Rommerskirchen Gemeinde behält ihre vier Löschzüge

Rommerskirchen · Noch vor der Jahresmitte soll der Sicherheitsausschuss über den neuen Brandschutzbedarfsplan beraten. Erstellt hat ihn der frühere Kölner Feuerwehrchef Stephan Neuhoff. Der spricht sich in jedem Fall gegen eine Fusion der Züge aus.

"Zu vier Fünfteln" sei der Entwurf für einen neuen Brandschutzbedarfsplan bereits abgeschlossen, sagt Stephan Neuhoff. Der frühere Direktor der Kölner Berufsfeuerwehr und Gutachter der Gemeinde ist zuversichtlich, dass er seine Arbeit kommende Woche fertig stellen kann. Der Entwurf wird dann zunächst verwaltungsintern und mit der Feuerwehr diskutiert. Spätestens Ende Juni soll dann der Sicherheitsausschuss des Rats den Brandschutzbedarfsplan in einer Sondersitzung beraten, wie Bürgermeister Martin Mertens und Dezernent Hermann Schnitzler ankündigen.

Eine besonders gute Nachricht vorab: Zur Fusion von Löschzügen wird es nicht kommen. Von solchen Versuchen rät der Experte dringend ab. "Meine Erfahrung mit Fusionen ist, dass eine Einheit komplett verloren geht." Sinnvoll seien Zusammenschlüsse nur dann, "wenn eine Einheit kurz vor dem Tode steht", also über nicht mehr genügend Mitglieder verfügt, um einsatzfähig zu sein.

Davon kann bei den vier Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr nicht die Rede sein: Rommerskirchen verfügt über 42 Aktive, Nettesheim über 34, Widdeshoven über 22 und in Evinghoven gibt es 21 Feuerwehrleute. 1993 scheiterte eine geplante Fusion der Löschzüge Evinghoven und Widdeshoven an einem Patt im Rat. Eine neuerliche Diskussion um die Jahrtausendwende verlief im Sande, ehe sie politischen Gremien erreichte.

Doch auch die Verwaltung kann sich freuen: "Die Liegenschaften sind gut", lautet der Befund von Stephan Neuhoff, der bis 2014 fast ein Vierteljahrhundert lang Chef der Kölner Feuerwehr war. An den Feuerwehrhäusern in Widdeshoven, Nettesheim und Evinghoven hat er nichts auszusetzen, was ebenfalls für Rommerskirchen gilt. Das dortige Gerätehaus wurde 1999 in seiner heutigen Form fertiggestellt: "Der Standort als solcher ist o.k. Nötig sind kleinere Instandhaltungsmaßnahmen", lautet Neuhoffs Urteil. "In Köln gibt es 29 Feuerwehrstandorte. Manch einer ist nicht so gut wie die in Rommerskirchen", so der Brandschutzexperte. Auch die Ausstattung mit Gerätschaften und Fahrzeugen ist aus seiner Sicht "adäquat". Ersatzbschaffungen sollten "Im Rahmen der Vernunft" erfolgen, große Investitionen empfiehlt Stephan Neuhoff ausdrücklich nicht. "Der Punkt wird sein, Personal zu generieren und Personal zu halten", sagt Neuhoff. "Das Hauptproblem dieser, wie aller Freiwilligen Feuerwehren, besteht darin, eine gute Kinder- und Jugendarbeit aufzubauen", nennt er eine der dringendsten gegenwärtigen Aufgaben. Was besonders den Evinghovener Florianern gefallen wird: Die haben bereits vergangenen Herbst die erste Kinderfeuerwehr ins Leben gerufen, die es in Rommerskirchen je gab. "Ziel muss es sein, schon sehr früh mit der Kinderfeuerwehr zu beginnen", empfiehlt er. Flexibilität ist auch am anderen Ende der Altersskala gefragt. So ist das Höchstalter von Feuerwehrleuten inzwischen auf 63 Jahre angehoben worden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort