Rommerskirchen Gehen Schüler nach Jüchen?

Rommerskirchen · Die neue Sekundarschule Jüchen könnte es möglich machen, dass Rommerskirchener Schüler ab kommendem Schuljahr in Jüchen zur Schule gehen. Eine Alternative zu Dormagen und Grevenbroich für Rommerskirchener Eltern.

 Die Rommerskirchenerin Sabine Schumacher bereitet als Lehrerin die Umwidmung der Realschule Jüchen zur Sekundarschule vor.

Die Rommerskirchenerin Sabine Schumacher bereitet als Lehrerin die Umwidmung der Realschule Jüchen zur Sekundarschule vor.

Foto: Stefan Büntig

Sicherlich gibt es in der Gemeinde einige Eltern von Viertklässlern, die ihre Kinder zum nächsten Schuljahr gern auf die durch den Schulkompromiss von rot-grüner Landesregierung und CDU-Opposition ermöglichte Sekundarschule schicken würden. Das Problem: Wann die Nachbarstädte Grevenbroich und Dormagen eine solche einrichten, ist offen. Zum neuen Schuljahr ist damit jedenfalls nicht zu rechnen.

Susanne Schumacher, die an der Realschule Jüchen unterrichtet, verweist auf eine Möglichkeit, die sonst von Rommerskirchener Eltern so gut wie noch nie in Betracht gezogen worden ist: Ihre eigene Schule soll sich nämlich zum kommenden Schuljahr in eine Sekundarschule umwandeln. "Ich bin von vielen Eltern angesprochen worden", erzählt die Rommerskirchenerin. Denen hat sie die Idee nahegebracht, ihre Kinder doch gegebenenfalls in Jüchen anzumelden. "Es ist in jedem Fall ein Tipp für Rommerskirchener", sagt Schumacher, die in der Steuergruppe der Realschule die Umwandlung federführend mit vorbereitet hat.

Attraktiv könnte eine solche Lösung nicht zuletzt für solche Schüler sein, deren Eltern mit dem Gedanken spielen, sie an einer der Gesamtschulen in Grevenbroich und Dormagen anzumelden. Die müssen angesichts der großen Nachfrage seit Jahren hunderte Kinder abweisen, davon einige aus Rommerskirchen.

In Jüchen sind alle Vorbereitungen für den Start getroffen: Die Schulkonferenz war einstimmig für eine Umwandlung. Zugestimmt hat auch der Gemeinderat. Mit der Genehmigung des Schulkonzepts durch die Bezirksregierung ist laut Schumacher in Kürze zu rechnen. "Es gibt nicht Schlimmeres als die Gleichbehandlung von Ungleichem", zitiert die Lehrerin aus dem Papier, das die individuelle Förderung jedes einzelnen Schüler zum Programm erhebt. Ein Charakteristikum wird nach ihren Worten darin bestehen, "dass es den klassischen Frontalunterricht nicht mehr geben wird", erklärt sie.

Die Pädagogin, die Sport, evangelische Religion, Geschichte und Mathematik unterrichtet, hat keinen Zweifel, dass die 75 nötigen Anmeldungen für den geplanten Start zustande kommen werden. Offen bleibt bis auf Weiteres die Frage, wie Rommerskirchener Schüler nach Jüchen gelangen könnten — ein Fall, den es nach den Worten von Rathaussprecher Elmar Gasten bislang noch nicht gegeben hat.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir eigens einen Schulbus einsetzen würden", sagt er. Für den Schülertransport nach Dormagen und Grevenbroich hat sich die Gemeinde ihm zufolge bislang des Linienverkehrs bedient — der in Richtung Jüchen und zurück definitiv nicht im Übermaß vorhanden ist.

(NGZ/rl)
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