B 59 offiziell eröffnet Fünf Kilometer Lebensqualität

B 59 offiziell eröffnet · Rommerskirchen Die Planung hat mehr als 30 Jahre gedauert, die Bauzeit war deutlich kürzer: Am Montag wurde die Ortsumgehung Rommerskirchen B 59 n offiziell eröffnet - mit viel Lob für die neue Straße, aber auch Kritik der Anwohner.

 Sie durchbrachen eine Wand aus Papp-Kartons und gaben damit die neue Umgehungsstraße B 59 n offiziell frei: (v.l.) Harald-Friedrich Austmeyer, Lutz Lienenkämper, Achim Großmann, Albert Glöckner und Dieter Patt.

Sie durchbrachen eine Wand aus Papp-Kartons und gaben damit die neue Umgehungsstraße B 59 n offiziell frei: (v.l.) Harald-Friedrich Austmeyer, Lutz Lienenkämper, Achim Großmann, Albert Glöckner und Dieter Patt.

Foto: NGZ

Rommerskirchen Die Planung hat mehr als 30 Jahre gedauert, die Bauzeit war deutlich kürzer: Am Montag wurde die Ortsumgehung Rommerskirchen B 59 n offiziell eröffnet - mit viel Lob für die neue Straße, aber auch Kritik der Anwohner.

Wenn das Navigationsgerät "Off Road" meldet, kann das in seltenen Fällen auch ein gutes Zeichen sein. Auf der B 59 n bedeutete der freundliche Hinweis der modernen Technik gestern, dass das Auto über eine nagelneue Straße rollte: Mit viel Politprominenz wurde die Eröffnung der Ortsumgehung Rommerskirchen gefeiert. Anwohner nutzten die Gelegenheit, um Bürgermeister Albert Glöckner und NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper rund 100 Unterschriften zu übergeben. Sie fordern die Errichtung eines Lärmschutzwalls in Höhe der Ortslage Rommerskirchen.

"Ich sehe nur Vorteile in der neuen Straße", sagt Harald-Friedrich Austmeyer, Geschäftsführer des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Die Verbindung von der A 1 in Bocklemünd bis zur A 540 in Grevenbroich sei vor vielen Jahrzehnten einmal als Autobahn angedacht gewesen. Jetzt sei das Ergebnis eine leistungsfähige Bundesstraße, über die nach den Prognosen 2015 mehr als 20 000 Fahrzeuge täglich rollen werden.

Im Gegenzug werde die Ortsdurchfahrt deutlich entlastet: Die Zahl der Autos soll dort auf unter 5000 zurückgehen - eine Verbesserung für Fußgänger, Radfahrer und Anwohner. "Das ist echte Verbesserung der Lebensqualität," betonte Glöckner.

Und nicht zuletzt stärke die neue Straße den Wirtschaftsraum Rommerskirchen. Nicht nur für Rommerskirchen selbst, sondern für die gesamte Region sei die neue Verbindung ein Gewinn, so Achim Großmann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium.

"Wir haben in NRW in unserem Verkehrsnetz einen Investitionsstau und müssen beim Ausbau unserer Infrastruktur aufholen", erklärte Lienenkämper. Der Bau der B 59 n sei ein wichtiger Baustein in diesem Gesamtvorhaben. "Und diese Straße ist besonders gut geworden, weil sie sehr lange geplant worden ist."

Das sieht Ulrike Sprenger deutlich anders. Die Fraktionschefin der UWG trat gestern außerhalb des Feierprotokolls ans Mikrofon, um im Namen der Anwohner von Giller-, Wehr-, Uferstraße und Umgehung mehr Lärmschutz vor der neuen Straße zu fordern. "Wenn es schon so lange gedauert hat, hätten wir eigentlich mit einem perfekten Ergebnis gerechnet, das ist es aber ganz und gar nicht", so Sprenger.

Da, wo Menschen lebten, sei in Hochlage gebaut worden. "Wir freuen uns über den Bau der Straße, aber wir hoffen auch sehr, dass bei dieser Investitionssumme noch ein paar tausend Euro für einen Schutzwall übrig sind", so Sprenger.

Mehr lesen Sie am Dienstag, den 19.5.09 in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

(NGZ)
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