Unglück auf Gut Ikoven Feuerwehr rettet Stute Arona aus misslicher Lage
Evinghoven · Das Tier hatte sich in seiner Box auf Gut Ikoven den linken Vorderhuf eingeklemmt und musste aufwändig befreit werden.
Arona wirkt schon wieder recht entspannt. Sie steht neben Artgenossin Dakota auf einer Koppel von Gut Ikoven in der Nachmittagssonne und lässt sich eine gute Portion Heu schmecken. Zwischendurch bewegt sie sich ein paar Schritte und nimmt immer wieder Schlucke Wasser aus der Tränke. Wer genauer hinschaut, stellt fest, dass die fünfjährige Stute an einem Bein einen blauen Verband trägt und am Kopf kleinere Schürfverletzungen hat. Auch schwitzt sie noch ein wenig. Es sind die Überbleibsel des Unglücks, das sich am Mittwochmorgen auf Gut Ikoven an der Widdeshovener Straße abgespielt hat und zu einem ungewöhnlichen Feuerwehreinsatz führte.
Gegen 9.30 Uhr war entdeckt worden, dass Arona in ihrer Box in große Not geraten war. Die Stute hatte sich den linken Vorderhuf so unglücklich im Rahmen der Boxentür eingeklemmt, dass sie sich nicht mehr befreien konnte. Isabel Hughes, die das Gut Ikoven gepachtet hat und dort unter anderem pferdegestützte Coachings anbietet, alarmierte die Feuerwehr. „Daraufhin sind zwölf Kräfte aus den Löschzügen Widdeshoven und Evinghoven sowie eine Fahrzeugbesatzung aus Rommerskirchen ausgerückt“, berichtete Gemeindesprecherin Bele Hoppe.
Die Helfer machten ihre Sache ausgezeichnet, obwohl eine solche Tierrettung selbst in einem ländlichen Umfeld wie dem von Rommerskirchen zu den großen Ausnahmen gehört, die Feuerwehrleute also nur selten mit einer derartigen Herausforderung konfrontiert werden. „Das war eine super Truppe, absolut souverän. Es war so wichtig, dass die Feuerwehrleute ruhig und besonnen geblieben sind. Sie haben dem Pferd das Leben gerettet“, betonte Isabel Hughes voller Dankbarkeit. Vorsichtig und überlegt seien sie vorgegangen, hätten sehr viel Rücksicht auf die in Panik geratene Stute genommen, die nach einer Weile zu Boden gegangen war, nach der Befreiung aber von selbst wieder aufstehen konnte.
Die Retter hatten zuvor nach Rücksprache mit Isabel Hughes und anderen Anwesenden auf dem Hof eine Seitenwand der Box und schließlich auch die Boxenvorderseite samt Rahmen ausgebaut. „Das hat vielleicht gerade mal eine halbe Stunde gedauert“, erzählte Isabel Hughes beeindruckt. Der hinzugeholte Tierarzt, der ebenfalls schnell vor Ort war, konnte bald weitgehend Entwarnung geben. Bis auf die Blessuren am Huf und am Kopf und natürlich den Schock war Arona glimpflich davongekommen.
Sich auf solche nicht alltäglichen Einsätze vorzubereiten, ist für die Mitglieder der vier Rommerskirchener Feuerwehr-Löschzüge nur bedingt möglich, weil die jeweiligen Bedingungen und Umstände sich vorher kaum absehen lassen und folglich auch nur sehr schwierig zu simulieren sind, wie Gemeindesprecherin Bele Hoppe im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich machte. „Allerdings werden bei der Feuerwehr regelmäßig technische Hilfeleistungen geübt. Bei diesen Trainings steht der fachgerechte Umgang mit Werkzeugen wie zum Beispiel Bolzenschneidern im Mittelpunkt“, erläuterte sie.