Rommerskirchen Erster Boule-Platz eröffnet

Rommerskirchen · Im Eckumer Bürgerpark gibt es nun den ersten Boule-Platz in der Gemeinde. Die Zeiten, in denen Freunde des französischen Spiels mit den Kugeln bis nach Düsseldorf ausweichen mussten, sind vorbei.

 Thomas Folgert, Albert Glöckner, Wilfried Kux, Kunibert Karallus und Marle Lucks (v.l.) ließen die ersten Boule-Kugeln rollen.

Thomas Folgert, Albert Glöckner, Wilfried Kux, Kunibert Karallus und Marle Lucks (v.l.) ließen die ersten Boule-Kugeln rollen.

Foto: H. Jazyk

Steter Tropfen höhlt den Stein: Schon seit seiner Gründung vor nicht ganz zehn Jahren wünschte sich das Partnerschaftskomitee Mouilleron le Captif-Rommerskirchen in der Gemeinde einen Boule-Platz. Kunibert Karallus vom Seniorennetzwerk "55 plus" und einige Mitstreiter legten sich zuletzt gleichfalls gehörig für diesen Wunsch ins Zeug.

Das Ergebnis der vereinten Bemühungen ist nun im Eckumer Bürgerpark gleich gegenüber dem Rathaus zu besichtigen: Für beinahe 10 000 Euro hat die Gemeinde den Platz eingerichtet.

Kritiker der Investition beklagen, dass mit dem Platz nur eine kleine Minderheit bedient würde — doch die scheint gar nicht so klein zu sein: Über 50 Interessierte fanden sich zu den ersten Partien ein, bei denen Sportlehrer Eckart Roszinsky als Schiedsrichter fungierte.

In Wirklichkeit sind die Versuche, Boule auch am Gillbach zu etablieren, viel älter. Schon 1982 hat es den ersten Anlauf gegeben, erinnert sich Wilfried Kux von der "Gillbach Boule Bagage", einem nicht eingetragenen Verein von anfänglich rund 15 Boule-Freunden. Frankreich-Urlauber hatten das Spiel für sich entdeckt, bei dem die Kugeln so nah wie möglich an die "cochonnet" (Schweinchen) genannte Zielkugel geworfen werden müssen.

In Rommerskirchen hatten die Boule-Enthusiasten allerdings einen schweren Stand, so dass sie schon bald nach Düsseldorf auswichen. Dort sind sie unter anderem bei "Schillers Tells" im Einsatz. Dies gilt auch für Wilfried Kux Sohn Andreas, der jetzt bei der Eröffnung des Eckumer Boule-Platzes dabei war. Andreas Kux war schon einmal Düsseldorfer Stadtmeister und Deutscher Jugendmeister und hat wiederholt an den Deutschen Meisterschaften teilgenommen.

Es zeigt sich, dass Boule keineswegs nur von älteren Herren gespielt wird. Das Tragen einer Baskenmütze ist entgegen manch unbedarfter Erwartung keine Pflicht. Der Boule-Platz im Bürgerpark soll nach den Worten von Bürgermeister Albert Göckner nicht nur einer Gruppe, "sondern allen am Boule Interessierten zur Verfügung stehen."

Ursula Loux-Schorsch, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, blickte jedenfalls schon einmal erwartungsfroh dem zehnjährigen Jubiläum der Partnerschaft mit Mouilleron le Captif entgegen: "Vielleicht wird es dann ja zu einem deutsch-französischen Boule-Turnier kommen." Natürlich war auch sie zur Eröffnung des allen gängigen Normen entsprechenden Platzes mit ihren Boule-Kugeln erschienen. Die sind für Frauen übrigens gut 100 Gramm leichter als die bei Männern üblichen 400 Gramm-Kugeln.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort