Erika Lemke feiert 90. Geburtstag Eine Pionierin in der Rommerskirchener Politik

Rommerskirchen · Erika Lemke wurde jetzt 90 Jahre alt. Viele Jahre lang war sie stellvertretende Bürgermeisterin in Rommerskirchen - unter verschiedenen Verwaltungschefs.

 Erika Lemke war lange im Dienst der Gemeinde tätig. Zum Geburtstag gratulierte auch Bürgermeister Martin Mertens.

Erika Lemke war lange im Dienst der Gemeinde tätig. Zum Geburtstag gratulierte auch Bürgermeister Martin Mertens.

Foto: Gemeinde

Ob die Bürgermeister Rommerskirchens in den 1980er und 1990er Jahren nun Heinz Faller, Peter Emunds oder Josef Wolter hießen, ihre Stellvertreterin war stets „gesetzt“: 13 Jahre lang, so lange wie noch niemand zuvor und seither nicht mehr, war Erika Lemke Vizebürgermeisterin der Gemeinde. Womit sie Pionierarbeit für alle politisch interessierten Frauen leistete, war sie doch die erste Frau überhaupt, die in der Gemeinde ein führendes politisches Amt bekleidete. Jetzt wurde die gebürtige Bremerin 90 Jahre alt, ein Anlass, zu dem sich auch Bürgermeister Martin Mertens in die Gratulantenschar einreihte.

„Ich kenne Erika Lemke schon von Kindesbeinen an. Sie gehört zu den sympathischsten Menschen, die mir in der Politik begegnet sind, und ich wünsche ihr zum 90. Geburtstag noch viele Jahre bei guter Gesundheit“, sagt Mertens. „Erika Lemke hat als langjährige sozialdemokratische Kommunalpolitikerin Maßstäbe gesetzt, gerade auch im Umgang miteinander“, so der Bürgermeister. Mit ihrem vor wenigen Jahren verstorbenen Mann Klaus war Erika Lemke mehr als 60 Jahre lang verheiratet. 1954 kamen die beiden ins Rheinland, wo sie zunächst in Neurath und Kleinenbroich wohnten, ehe sie am 1. August 1969 das eigene Heim an der Vanikumer Moselstraße bezogen. Aus ihrer Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor, komplettiert wurde die Familie im Lauf der Jahrzehnte unter anderem durch sechs Enkelkinder.

Der SPD gehört Erika Lemke seit mittlerweile 44 Jahren an. Ratsmitglied war sie von 1979 bis 1999. Als stellvertretende Bürgermeisterin hatte sie zahlreiche Repräsentationspflichten, nicht zuletzt bei den örtlichen Schützenfesten: Durchaus auch zu ihrer eigenen Überraschung fand sie sich in dem ihr unvertrauten Milieu sehr schnell erstaunlich gut zurecht. „Ich habe mir extra einen rosa Hut gekauft, um damit aufzufallen“, erzählte sie vor einigen Jahren einmal. Mit einem Ramrather Schützen öffentlich den Hut getauscht zu haben, trug vor bald vier Jahrzehnten wesentlich dazu bei, ihr bei den Brauchtumshütern gehörigen Respekt und das richtige „standing“ zu verschaffen.

Auch das Winterbrauchtum blieb ihr nicht fremd: Als begeisterte Karnevalistin zählte Erika Lemke mehr als ein Jahrzehnt lang zum Elferrat der Rut-Wieß-Frauensitzung, die stets einen der Höhepunkte der fünften Jahreszeit am Gillbach bildet. Aktiv war die engagierte Protestantin Erika Lemke auch in der Evangelischen Gemeinde Rommerskirchens, deren Presbyterium sie 23 Jahre lang angehörte.

(NGZ)
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