Rommerskirchen Eltern kämpfen um Kitas

Rommerskirchen · Eine Entscheidung über die Zukunft der Naturgruppe und der Einrichtung "Gillbachspatzen" fiel jetzt zwar noch nicht. Dennoch droht beiden 2012 die Schließung.

 Die Betreuung auch der jüngsten Kita-Besucher ist für viele Familien ein ganz wichtiges Angebot — und gut für die Kinder, die frühzeitig lernen, sich in der Gruppe wohlzufühlen und gemeinsam Spaß zu haben.

Die Betreuung auch der jüngsten Kita-Besucher ist für viele Familien ein ganz wichtiges Angebot — und gut für die Kinder, die frühzeitig lernen, sich in der Gruppe wohlzufühlen und gemeinsam Spaß zu haben.

Foto: Archiv

Bei den Eltern hat die Nachricht einer möglichen Schließung des eingruppigen Kindergartens "Gillbachspatzen" und der Naturgruppe im Jahr 2012 ihre Wirkung nicht verfehlt: Im Bildungsausschuss meldeten sie sich jetzt eifrig zu Wort und machten aus ihrem Mangel an Begeisterung keinen Hehl. Auch den Politiker fiel die Entscheidung offensichtlich schwer, bereits jetzt eine Vorentscheidung zu treffen.

In einem Punkt machte Bürgermeister Albert Glöckner den Eltern durchaus Hoffnung: "Darüber, ob es wirklich zu einer Schließung der Naturgruppe kommt, bin ich noch sehr im Zweifel." Glöckner ist recht zuversichtlich, dass die beim Landschaftsverband beantragte Aufstockung des wöchentlichen Angebots von 25 auf 35 Stunden genehmigt wird. In Wevelinghoven und im Dormagener Tannenbusch sei dies bei vergleichbaren Einrichtungen gebilligt worden. Für den Bürgermeister ist nicht ersichtlich, warum für Rommerskirchen Anderes gelten sollte. Würde die Naturgruppe 35 Stunden geöffnet sein, könnte womöglich auch wieder die zuletzt gesunkene Nachfrage steigen: Die für 15 Kinder konzipierte Gruppe besuchen derzeit 13 Jungen und Mädchen. Für 2012 gehen die Prognosen von nur noch sieben Kindern aus. Die meisten Eltern bevorzugen eine ganztägige Betreuung.

Angesichts der bereits in zwei Jahren erwarteten Überversorgung im Bereich von Anstel bis Butzheim — die Quote liegt dort bei 170 Prozent — und der deutlich unter 100 Prozent sinkenden Unterversorgung im Rommerskirchener Ortskern stellten Eltern aber auch CDU-Poltiker wie Holger Hambloch und Gerhard Heyner die gängige Praxis in Frage, Kinder so nah am Wohnort wie möglich unterzubringen: Dass es Rommerskirchener Eltern unzumutbar sei, ihre Kinder in Frixheim oder Anstel in den Kindergarten zu schicken, mochte jedenfalls manchem Redner nicht einleuchten. Angesichts der allgemeinen "Lebenserfahrung" bezweifelt Glöckner jedoch, dass sich dieses Prinzip abgesehen von bisher schon praktizierten Ausnahmefällen grundsätzlich außer Kraft setzen lassen wird. Insgesamt investiere die Gemeinde noch einmal einen sechsstelligen Betrag in ihre Kindergärten, so der Bürgermeister.

Dezernent Dr. Elmar Gasten erläuterte ein Mittel, das die Probleme der Unterbelegung beheben könnte, wenngleich die Umsetzung sich dem Machtbereich des Rathauses entzieht: Der Klapperstorch müsse in Butzheim halt "zum Tiefflug ansetzen".

(NGZ)
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