Rommerskirchen Drei Kelche und zwei Monstranzen gestohlen

Rommerskirchen · Bei einem Einbruch in die Nettesheimer Pfarrkirche stahlen die Täter auch einen aus dem 17. Jahrhundert stammenden Kelch.

 In die Pfarrkirche St. Martinus Nettesheim wurde eingebrochen. Die Diebe stahlen Kollektengeld, zwei Kelche und eine Monstranz.

In die Pfarrkirche St. Martinus Nettesheim wurde eingebrochen. Die Diebe stahlen Kollektengeld, zwei Kelche und eine Monstranz.

Foto: M. reuter

Für die katholische Gemeinde St. Martinus ist es ein Schock. Einbrecher haben sich in der Pfarrkirche zu schaffen gemacht und neben Geld aus der sonntäglichen Kollekte auch sakrale Gegenstände gestohlen. "Es fehlen mindestens acht kostbare Sachen", sagt Matthias Schlömer, der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands. "Es ist leider ein riesengroßer Verlust für St. Martinus", verweist er auf den Diebstahl von zwei Monstranzen, drei Kelchen und einem Reliquienkreuz. Besonders bedauerlich: Auch ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Kelch, das wohl kostbarste Kleinod der Kirche, befindet sich unter den gestohlenen Schätzen.

Nach Angaben der Polizei erfolgte der Einbruch in der Zeit von 13 Uhr am Sonntag bis 11 Uhr am Montag. In die Kirche eingedrungen sind die Täter, indem sie den Seiteneingang am alten Friedhof aufgebrochen haben. Laut Polizeisprecherin Diane Drawe gibt es "keine konkreten Verdachtsmomente, beziehungsweise verdächtige Personen."

Einbrüche in Kirchen kommen im Kreisgebiet zwar vor, doch stellen sie nach den Worten der Polizeisprecherin "kein grundlegendes Problem und keinen Schwerpunkt" der polizeilichen Arbeit dar. Eingebrochen wird Drawe zufolge überall da, wo die Täter mit Geld oder anderer lukrativer Beute rechnen könnten.

Matthias Schlömer erinnert sich nicht daran, dass in St. Martinus schon einmal eingebrochen worden wäre. Er vermutet, dass die Täter "anscheinend Kenner ihres Fachs waren" und zudem wohl auch Ortskenntnisse gehabt hätten. Gestohlen worden seien jedenfalls ausschließlich wertvolle Gegenstände, "alles andere haben sie liegenlassen", sagt Schlömer. Derzeit erstellt die Gemeinde für die Polizei eine komplette Liste der Diebesbeute: "Zum Glück haben wir im Zuge der 125-Jahr-Feier 2010 begonnen, alle vorhandenen Kirchenschätze zu katalogisieren", sagt Schlömer.

Erst Ende Oktober vergangenen Jahres wurden aus der Kapelle am Nettesheimer Friedhof zwei Heiligenfiguren gestohlen, was auf große Empörung im Dorf stieß. Der materielle Wert dieser Figuren war ungleich geringer als der durch den jetzigen Kirchendiebstahl entstandene Schaden. Mitte der 1990-er Jahre versuchten Einbrecher in das — inzwischen verkaufte — Pfarrhaus einzudringen: während der samstäglichen Vorabendmesse, wobei sie wohl davon ausgingen, dass sich der verstorbene Pfarrer i.R, Johannes Brendgen in der Kirche befinden würde. Er machte sich bemerkbar und schlug damals die Täter in die Flucht, die sich am Hintereingang zu schaffen gemacht hatten.

Zeugen, die Hinweise auf den Einbruch in St. Martinus geben können, werden gebeten, sich unter 02131 3000 bei der Kriminalpolizei in Grevenbroich zu melden.

(NGZ)
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