Bürgerverein Rommerskirchen Deutliches Votum für neuen Festplatz

Rommerskirchen · Eine historische Entscheidung für den Bürgerverein Rommerskirchen: Das bisherige Festgelände am Markt und an der Wehrstraße soll aufgegeben werden. 86,5 Prozent der Mitglieder stimmten für den „Umzug“.

 Das neue Festgelände des Bürgervereins Rommerskrichen liegt am Ortsausgang in Richtung Grevenbroich auf der rechten Seite. Dort könnten Festzelt und Kirmes untergebracht werden.

Das neue Festgelände des Bürgervereins Rommerskrichen liegt am Ortsausgang in Richtung Grevenbroich auf der rechten Seite. Dort könnten Festzelt und Kirmes untergebracht werden.

Foto: Bürgerverein Rommerskirchen

Der Bürgerverein Rommerskirchen wird sein Volks- und Heimatfest am letzten Augustwochenende womöglich schon ab 2021 auf einem neuen Festplatz feiern. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Pausenhalle der Gillbachschule entschieden sich 141 Mitglieder für den „Umzug“ aus der Ortsmitte, 22 stimmten dagegen, was eine auch von vielen Befürwortern in dieser Höhe nicht erwartete Mehrheit von 86,5 Prozent bedeutet.

Bei dem dreistündigen Treffen hatten Präsident Dirk Fetten und Oberst Bernd Klaedtke intensiv für einen neuen Standort geworben. Das neue Festgelände liegt am Ortsausgang in Richtung Grevenbroich auf der rechten Seite. Der Grundstückserwerb wird laut Carsten Friedrich, Chefplaner im Rathaus, „drei bis vier Monate“ dauern. „Realistisch“ ist es ihm zufolge, 2021 mit einem festtauglichen Gelände zu rechnen.

Der Hauptgrund für den Umzug ist nicht neu, nach den Worten des früheren Präsidenten Franz-Josef Osterath sogar 30 Jahre alt. Gleichwohl haben sich die Probleme mit den Anwohnern des bisher an der Wehrstraße aufgestellte Festzelts in den vergangenen Jahren deutlich verschärft, wie Präsident Fetten unter Hinweis auf die 2015 besonders massiv gewordenen Beschwerden wegen Lärmbelästigung deutlich machte. Die damalige Disco am Freitag vor dem Fest blieb daher die letzte. Wie gefährlich die Lage damals war, ließ Bürgermeister Martin Mertens durchblicken: Die Anwohner hätten damals nur mit Mühe und Not von einer Klage abgehalten werden können, verriet der Rathauschef, der sich erfreut vom deutlichen Mitgliedervotum zeigte. Unter Hinweis auf zahlreiche Gerichtsurteile aus der jüngeren Vergangenheit ließ Rechtsamtsleiter Gregor Küpper wenig Zweifel daran, dass die Gefahr extrem hoch sei, eine solche Klage zu verlieren. Die Konsequenz: Das Schützenfest in seiner bisherigen Form wäre an der Wehrstraße dann nicht mehr möglich. In jedem Fall werde es „am neuen Standort größere Rechtssicherheit“ geben, betonte der Jurist.

Alternative Standorte, die näher am historischen Ortskern Rommerskirchens lägen, hat die Gemeinde laut Friedrich geprüft: Sowohl Am Teebaum als auch am Vanikumer Kirchpfad oder Auf‘m Holunder sei die Entfernung zur Wohnbebauung zu gering, um das Lärmschutz-Problem wirksam zu lösen.

Auch wenn rundweg ablehnende Stimmen in der Diskussion nicht zu vernehmen waren, gibt es Skeptiker wie Osterath, der zu bedenken gab, dass der Trend schwindender Besucherzahlen sich durch einen Standort am Ortsrand verstärken könnte. Kurz angesprochen wurde auch die Möglichkeit, bei 18 „Brauchtumstagen“, an denen auf dem neuen Festgelände gefeiert werden dürfte, auch andere Veranstaltungen anzubieten. Immerhin: Auch in Rommerskirchen hat es vor gut 30 Jahren mal ein gut besuchtes Oktoberfest gegeben: Nachbarschaftsbeschwerden setzten ihm ein Ende.

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