Rommerskirchen Der neue Brudermeister

Rommerskirchen · Bei der St.-Sebastianus-Bruderschaft endete jetzt die 15-jährige Ära Wolfgang Kuck. Sein Nachfolger Michael Schaaf ist mit Führungsaufgaben seit langem bestens vertraut und will auf Kontinuität setzen.

 Stabswechsel: Michael Schaaf (l.) wird künftig die Aufgaben als Brudermeister von Wolfgang Kuck übernehmen. Der kümmert sich komplett um seine Aufgaben als Diözesanbundesmeister.

Stabswechsel: Michael Schaaf (l.) wird künftig die Aufgaben als Brudermeister von Wolfgang Kuck übernehmen. Der kümmert sich komplett um seine Aufgaben als Diözesanbundesmeister.

Foto: s. büntig

Lebenslänglich freier Eintritt bei allen Veranstaltungen der St.-Sebastianus-Bruderschaft ist Wolfgang Kuck ebenso sicher wie das Recht, Vorstandssitzungen zu besuchen: Von dem will der neue Ehrenbrudermeister indes nur sparsamen Gebrauch machen, wie er jetzt bei der Stabübergabe an den neuen Brudermeister Michael Schaaf deutlich machte.

15 Jahre lang hatte Kuck (61) an der Spitze der Bruderschaft gestanden: Sein Rückzug wurde unvermeidlich, nachdem er im März zum neuen Kölner Diözesanbundesmeister im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften gewählt worden war. Als solcher ist er für mehr als 300 Bruderschaften mit 50 000 Mitgliedern zuständig – mit entsprechenden Auswirkungen: "So gut wie kein freies Wochenende mehr", beschreibt Kuck die damit einher gegangenen Veränderungen. "Ich hätte niemandem einen Gefallen getan - entweder du machst etwas vernünftig oder gar nicht", begründet Wolfgang Kuck seinen Rückzug.

Bundesmeister des Bezirks Nettesheim mit seinen sechs Rommerskirchener und fünf Dormagener Bruderschaften will er allerdings bleiben. Seinem Nachfolger hinterlässt Kuck ein wohl geordnetes Haus: Neben der während seiner Amtszeit erfolgten Eintragung der Bruderschaft ins Vereinsregister, der Neugestaltung des Festplatzes und der Errichtung des Schützenbaums, hat Kuck die Bruderschaft auch zu einer andernorts viel beachteten Auswärtstruppe gemacht: Bei sämtlichen Schützenfesten in der Gemeinde sind die Oekovener Sebastianer vertreten.

Michael Schaaf (39) regierte mit seiner Frau Simone bereits zwei Mal als Oekovener König, aktuell ist er Nettesheimer Bezirkskönig. Beruflich als Prokurist bei der Commerzbank in Düsseldorf tätig, will Schaaf auf Kontinuität setzen, "was nicht heißt, dass es kleine Fußstapfen sind, in die ich trete". Seit 1980 gehört er der Bruderschaft an, 2002 wurde er erstmals in den Vorstand gewählt. Seit 2005 war er Stellvertreter Wolfgang Kucks und als solcher gleichsam der natürliche Kandidat für dessen Nachfolge. Kleine Änderungen hat der neue Chef der Sebastianer bereits im Sinn, so etwa am Festablauf. Im Nachwuchsbereich sieht er die knapp 300 Mitglieder starke Bruderschaft gut aufgestellt. Die Arbeiten am Bruderschaftspark sollen Michael Schaaf zufolge 2011 fortgesetzt und möglichst zum Abschluss gebracht werden: Auf der Grünfläche zwischen Friedhof und Festplatz soll mit Hilfe der Gemeinde ein dem Nettesheimer Martinspark vergleichbares Areal entstehen, das künftig in der Obhut der Schützen stehen wird.

(NGZ)
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