Rommerskirchen Das Silo soll verschwinden

Rommerskirchen · Im Planungsausschuss wurden jetzt die ersten Überlegungen zur Standortverlagerung der Genossenschaft vorgestellt. Zuvor gab es eine langwierige Debatte rund um Bauentwicklungsmaßnahmen in Nettesheim.

 Das Silo der Agrargenossenschaft prägt den Ort. Das wird sich ändern, sollte der Betrieb seinen bisherigen Standort tatsächlich verlagern können.

Das Silo der Agrargenossenschaft prägt den Ort. Das wird sich ändern, sollte der Betrieb seinen bisherigen Standort tatsächlich verlagern können.

Foto: M. reuter

Rommerskirchen Es ist ein Großprojekt, über das Wirtschaftsförderer Elmar Gasten am Donnerstagabend im Planungsausschuss erstmals kurz berichtete: Die innerhalb der Gemeinde beabsichtigte Standortverlagerung der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft, deren Silo seit vielen Jahrzehnten das Ortsbild von Eckum dominiert, scheint langsam konkret zu werden. Eins steht schon jetzt fest: "Der Flächenbrauch", so Gasten, "wird relativ hoch sein." Mangels ausreichender Verfügbarkeit von Gewerbeflächen müsse jedoch zunächst geklärt werden, ob sich der gewerblich-landwirtschaftliche Genossenschaftsbetrieb auf einem Areal, das bisher noch landwirtschaftlich genutzt wird, überhaupt ansiedeln kann. Gespräche mit dem Regierungspräsidenten in Düsseldorf sind deshalb schon terminiert.

Die Buir-Bliesheimer, das hatte Bürgermeister Albert Glöckner zuletzt im NGZ-Interview angedeutet, steht zum Standort Rommeskirchen. Sie will hier ihre bisherigen Niederlassungen in Bocklemünd und Niederaußem zusammenlegen. Benötigt wird eine Fläche "mit einer möglichst direkten Anbindung an die B 59n", wie es in der Verwaltungsvorlage für die Ausschussmitglieder heißt.

Die binnen drei bis vier Jahren zu realisierende Verlagerung steht allerdings unter einem Finanzierungsvorbehalt: Erst muss die Vermarktung des bisherigen Standorts gesichert sein. Ein Vorhaben, das — interpretiert man die Reaktion Bürgermeister Glöckners im Ausschuss richtig — recht optimistisch angegangen werden kann. Er beließ es jedoch schmunzelnd bei einigen Andeutungen.

Blieb der Punkt Buir-Bliesheimer trotz der Tragweite am Donnerstag fast eine Randnotiz, diskutierte der Ausschuss zuvor rund anderthalb Stunden lebhaft über die zwei Bauentwicklungsmaßnahmen im Bereich Lerchenweg/AmFronhof/Martinusstraße in Nettesheim (die NGZ berichtete). Zu Beginn der Sitzung hatte die CDU den letztlich abgeschmetterten Antrag auf erneute Vertagung und Verweisung in den Rat eingebracht: Statt über isolierte Einzelprojekte zu befinden, müsse über das Quartierskonzept im Allgemeinen gesprochen werden. Hubert Pane verwies in diesem Zusammenhang auf fehlende Bürgerbeteiligung und witterte hinter den Planungen der Verwaltung, am Lerchenweg und der Martinusstraße Baugrundstücke auszuweisen, die Taktik, mit dem eingenommenen Geld Haushaltslöcher zu stopfen. Es sei fatal, "das einzige gewachsene Erholungsgebiet in Nettesheim zu verfrühstücken".

Seitens der SPD erinnerte man daran, es handle sich lediglich um eine bauliche "Abrundung", die ökonomisch und ökologisch vertretbar sei. Sichtlich genervt betonte Bürgermeister Glöckner schließlich, dass das viel beschworene Quartierskonzept längst Opfer parteipolitischer Auseinandersetzungen geworden sei. "Irgendwann muss man sich entscheiden!" Diese Option hat nun der Gemeinderat, dem der Ausschuss mehrheitlich eine Beschlussempfehlung aussprach.

(NGZ)
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