Rommerskirchen Das NGZ-Küken ist geschlüpft

Rommerskirchen · In nicht einmal mehr sechs Wochen ist Ostern. Zeit für den Osterhasen, seine Arbeit aufzunehmen. Die NGZ nimmt sich seinen engsten Verbündeten an: Bis Ostern begleitet sie ein Hühner-Küken und sucht einen Namen.

Das ist Calimero, unser NGZ-Küken
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Das ist Calimero, unser NGZ-Küken

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Leises Quieken ist zu hören. Der weiße Schrank mit der Glastür zeigt über 36 Grad Celsius an. Aufgeregt tapsen im Inneren Küken zwischen Eierschalen hin und her. Am Montagmorgen sind die kleinen Tiere auf dem Wissenschaftlichen Geflügelhof in Sinsteden geschlüpft. Bis Ostern begleitet die NGZ nun eines der flauschigen Ohiki-Küken.

21 Tage lang haben die drei Eier, aus denen gestern die Ohiki-Küken geschlüpft sind, im Brutschrank gelegen. „Eine Henne würde im Idealfall zwölf Tage lang ein Ei legen und dann, wenn sie meint genug Eier gesammelt zu haben, mit dem Brüten beginnen“, erklärt Inga Tiemann. Die wissenschaftliche Leiterin des Bruno-Dürigen-Institutes (Wissenschaftlicher Geflügelhof) und ihre Mitarbeiterinnen verzichteten in diesem Fall auf die Henne. „Der Brutschrank ersetzt sie hier. Bei einer Temperatur von 37,8 Grad Celsius beginnt das Brüten“, sagt sie. Gestern Morgen war es so weit. Mit einem kleinen Haken, den die Küken bis kurz nach der Geburt am Schnabel tragen, durchbrachen sie die Eierschale und schlüpften. „Frisch aus dem Ei sind die Küken feucht“, so Inga Tiemann. Im Brutschrank trocknen sie dann.

Schlüpfen die kleinen Hühner, haben sie bereits ein prächtiges Federkleid. „Bereits nach zehn bis 15 Tagen im Ei haben sie einen Kükenpflaum“, erläutert die Leiterin der Sinstedener Forschungseinrichtung. Zwei bis drei Tage nach dem Schlüpfen sind die Küken dann voll bewegungsfähig.

„Erst einmal sind sie natürlich erschöpft und schlafen viel. Doch die Entwicklung geht dann ganz schnell“, weiß Inga Tiemann. Die ersten Tage können die kleinen ihre Körpertemperatur noch nicht allein halten. In einer Aufzuchtbox des Geflügelhofs liegen sie daher unter einer Wärmelampe. Während der sieben bis zehn Tage, die sie dort verbringen, lernen sie Fressen und Trinken. Unmittelbar nach dem Schlupf ernähren sie sich von einem Dottersack. Die ursprünglich japanischen Ohiki-Hühner, zu denen auch das NGZ-Küken gehört, sind eine von rund 200 Hühner-Arten, die in Deutschland gehalten werden. Sie sind besonders kleine und zahm, jedoch auch selten. Auf dem Wissenschaftlichen Geflügelhof leben sie als eine von zehn Hühner-Rassen in einem Freigehege. Enten, Gänse und vor allem Tauben werden jedoch auch auf dem Gelände gezüchtet und erforscht. Im Sommer gibt das Geflügelhof-Team regelmäßig ausgewachsene Tiere ab.

Bei etwa 200 Küken, die dort jährlich zur Welt kommen, scheint das auch nicht anders möglich. Und die Nachfrage ist groß: „Es gibt Rassen, bei denen haben wir sogar eine Wartelist“, erklärt Inga Tiemann. Auf Cochin-Hühner muss der Interessent so 1,5 Jahre lang warten.

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