Rommerskirchen Das Feldbahnmuseum erhält "Themeninseln"

Rommerskirchen · Mit Fördermitteln in Höhe von 44.000 Euro will der Trägerverein die Qualität der Einrichtung deutlich erhöhen.

 Im Museum trafen sich gestern (v.l.) Ute Mandelartz, Tillmann Lonnes, Irmgard Hildebrand, Marcus Mandelartz, Jürgen Hildebrand, Martin Mertens.

Im Museum trafen sich gestern (v.l.) Ute Mandelartz, Tillmann Lonnes, Irmgard Hildebrand, Marcus Mandelartz, Jürgen Hildebrand, Martin Mertens.

Foto: Berns

Mit modernen multimedialen Angeboten wird das Feld- und Werksbahnmuseum seinen Besuchern demnächst weit mehr Hintergrundwissen zu den ausgestellten Loks und ihrem historischen Kontext vermitteln als bisher. Möglich wird die auf dem Papier bereits konzipierte Dauerausstellung mit zehn Themeninseln durch stattliche Fördersummen. Die NRW-Stiftung bezuschusst den Trägerverein des Museums mit 14.000 Euro, weitere 30.000 Euro fließen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR).

Der Vorsitzende des Trägervereins, Marcus Mandelartz bezeichnet die Finanzspritze als Investition in die Qualität des Hauses. "Man kann keinen Schrottplatz für die Nachwelt erhalten", sagte Mandelartz gestern beim Pressetermin in der Ausstellungshalle, wo im Beisein von Bürgermeister Martin Mertens und Kreiskulturdezernent Tilman Lonnes die Förderzusage der NRW-Stiftung übergeben wurde. "Hier wird Bewusstsein für die Bedeutung der Werksbahn geprägt", strich Lonnes das Verdienst des Ehrenamtler-Teams heraus. Stiftungsbotschafter Jürgen Hildebrandt zeigte sich "zuversichtlich, dass das Museum ein Schmuckstück wird".

Entstehen sollen in der über 600 Quadratmeter großen Halle zehn "augenfällig platzierte, bühnenbildnerisch inszenierte Themeninseln", unter anderem zu den Einsatzbereichen Trümmerbahn, Ziegeleibahn, militärische Feldbahn und Baustellenfeldbahn. So steht es im Konzept, das der Verein mit der Düsseldorfer Museumsberaterin Anka Dawid erarbeitet hat. Als Bild- und Textträger sind mobile Holzrahmenkonstruktionen mit integrierten Schaukästen geplant, "wartungsarm, damit die Folgekosten kalkulierbar bleiben", erläutert Mandelartz.

Beim Thema Trümmerbahn, das der Verein zuerst umsetzt, wird - vor dem Szenario einer zerbombten Straße - eine Diesellok von 1938 zu sehen sein, die in Köln beim Abtransport der Trümmer eingesetzt war. Eine Audio-Station informiert dazu über die Lebensumstände in der Nachkriegszeit. Auch großformatige Bilder sind Teil der Ausstellung. Filme, Beamer-Projektionen, digitale Bilderrahmen und Computerterminals präsentieren die Werksbahn zudem in (Bewegt-)Bild und Ton - "erlebnisreich, einprägsam und emotional", wie es im Konzept heißt. Dadurch will man verstärkt auch Familien ansprechen. "Das Bistro und die Dauerausstellung sind Meilensteine auf dem Weg zur mindestens wöchentlichen Öffnung des Museums", ist Bürgermeister Martin Mertens überzeugt.

Die Förderzusage ist für das Museumsteam der Startschuss. Ab sofort wird das Themeninsel-Konzept Schritt für Schritt umgesetzt. Eine Einweihung der kompletten Ausstellung wird es nicht geben, lieber soll der Besucher immer mal wieder reinschauen und Neues entdecken. "Wir hoffen, dass wir am ersten Sonntag im Mai schon etwas präsentieren können", sagt Marcus Mandelartz.

Das Feldbahnmuseum ist von Mai bis Oktober am ersten Sonntag des Monats von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet auch Bahnfahrten an.

(NGZ)
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