Corona-Krise in Rommerskirchen Firmen setzen auf digitale Kommunikation

Rommerskirchen · In der Gemeindeverwaltung und in vielen Unternehmen verändert die Corona-Pandemie die Arbeitsweise. Es gibt immer weniger Fahrten zu Koferenzen.

 Frank Koch, Geschäftsführer der Hägele Group, ist von Videokonferenzen überzeugt.

Frank Koch, Geschäftsführer der Hägele Group, ist von Videokonferenzen überzeugt.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die Corona-Krise hat großen Einfluss auf die Unternehmenswelt: Die digitale Kommunikation und das Arbeiten im Homeoffice haben sich in einer Geschwindigkeit weiterentwickelt und etabliert, die vorher kaum jemand für möglich gehalten hätte. Auch im Rathaus in Rommerskirchen wurden positive Erfahrungen mit dem Arbeiten von zu Hause aus gemacht: „Absprachen liefen trotz der räumlichen Trennung untereinander gleichermaßen erfolgreich – auch wenn der übliche Gang in das Büro der Kolleginnen und Kollegen so leider nicht mehr möglich war“, berichtet Alina Gries, Wirtschaftsförderin und stellvertretende Pressesprecherin. Aufgaben und Anträge seien „ungeachtet der Situation“ weiter ausgeführt worden. In Videokonferenzen habe Bürgermeister Martin Mertens regelmäßig mit dem Krisenstab, mit den anderen Bürgermeistern im Rhein-Kreis Neuss sowie mit dem Kommunalministerium Kontakt gehalten. Aufgaben und Anträge wurden ungeachtet der Situation weiter ausgeführt. Seltsam sei es sicher für die wenigen Mitarbeiter vor Ort gewesen, das Rathaus so leer zu erleben, so die Pressesprecherin. Mittlerweile ist das Bürgerbüro außer samstags wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. In allen übrigen Ämtern sind weiterhin Termine notwendig. Alle Mitarbeiter sind aus dem Homeoffice wieder vor Ort im Einsatz.

Für die Rommerskirchener Unternehmen berichtet Frank Koch, Geschäftsführer der Hägele Group mit Sitz an der Otto-Lilienthal-Straße, über seine Erfahrungen während der Phase der starken Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. „Wir haben sehr schnell reagiert und unseren Mitarbeitern Homeoffice angeboten“, berichtet Koch. Das habe auch völlig problemlos funktioniert. Das Familienunternehmen aus der Beton-Transportbranche beschäftigt rund 450 Angestellte und verfügt über etwa 400 Fahrzeuge von Betonmischern über Pumpenfahrzeuge bis zu Sattelzügen mit Zement-Auflieger, die zwischen Betonwerken und Baustellen fahren. Neben den Verwaltungskräften hätten auch die Mitarbeiter der Disposition, die sich um die täglichen Beton-Bestellungen und die Tourenplanung kümmern, reibungslos von zu Hause aus per Laptop arbeiten können. Die Lkw-Fahrer sind natürlich weiterhin zum Kunden unterwegs – mit Mundschutz und unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Frank ist sich sicher, dass die durchweg positiven Erfahrungen auch künftig den Arbeitsablauf in seinem Betrieb beeinflussen werden: „Wir schaffen seither viel mehr“, betont der Geschäftsführer.

Auch er selbst habe dadurch „enorm viel Zeit“ gewonnen, dass er nun einen Teil der Besprechungen per Videokonferenz abhalte. „Vor Corona war ich drei Tage in der Woche zu Konferenzen unterwegs, jetzt nur noch drei Tage im Monat“, sagt er. So habe er deutlich an Zeit und Lebensqualität gewonnen. „Der Umwelt hilft es auch, wenn wir weniger herumfahren – und wir alle sind entspannter“, lautet sein Fazit. Eine negative Auswirkung auf sein Unternehmen gebe es jedoch: „Die Behörden arbeiten langsam“, kritisiert der Unternehmer. „Wir müssen jetzt leider sehr lange warten, wenn wir ein neues Fahrzeug zulassen wollen, das ging früher deutlich schneller.“

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