Rommerskirchen CDU sucht strategische Partner

Rommerskirchen · Mit Wolfgang Könen kann erstmals seit Jahren ein CDU-Vorsitzender in eine zweite Amtsperiode gehen. Die Zeit der öffentlich ausgetragenen Grabenkämpfe in der Union scheint vorbei.

 Stoßen auf eine erfolgreiche Zukunft an (v. l.): Holger Hamloch, Wolfgang Könen, Gabi Paulus und Heinz Werner Vetten von der Rommerskirchener Union.

Stoßen auf eine erfolgreiche Zukunft an (v. l.): Holger Hamloch, Wolfgang Könen, Gabi Paulus und Heinz Werner Vetten von der Rommerskirchener Union.

Foto: a. baum

Nach jahrelangen innerparteilichen Kämpfen setzt die CDU inzwischen auf Ruhe und Kontinuität: Was an niemandem besser deutlich wird als am alten und neuen Vorsitzenden Wolfgang Könen. Seit 2004 ist er der erste Parteichef der Union am Gillbach, der seiner ersten Amtsperiode eine zweite folgen lassen kann: Auf die 2004 gewählte Gabi Paulus folgte nur zwei Jahre später in einer Kampfabstimmung Martin Drees, der seinerseits 2008 nicht erneut kandidieren mochte. Dies machte dann den Weg frei für den Newcomer Wolfgang Könen, der an den Grabenkämpfen der Vorjahre unbeteiligt war. Dass sich Könen bei seiner Wiederwahl fünf Gegenstimmen einfing, vermochte die gute Stimmung nicht zu trüben. "Wieso, es sind doch über 80 Prozent", kommentierte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe das Abstimmungsergebnis für Könen, auf den 30 Ja-Stimmen entfallen waren.

Der alte und neue CDU-Chef sprach von "einem ehrlichen Ergebnis, mit dem ich gerechnet habe". Ob es die Auflösung der drei CDU-Ortsverbände war, die Könen die Gegenstimmen bescherte? Eher unwahrscheinlich, denn eine Diskussion gab es hierüber jetzt bei dem Mitgliedertreffen in der Ansteler Gaststätte "Im kühlen Grunde" nicht. In seinem Rechenschaftsbericht erneuerte Wolfgang Könen seine Kritik an einem fehlender Gesamtkonzept der Arbeit von Bürgermeister Albert Glöckner und nannte etwa die Erneuerung des Bahnhofsvorfelds. Der CDU-Chef zeigte sich angesichts einiger Neuzugänge vorsichtig optimistisch, dass der Mitgliederrückgang bei der Union gestoppt werden könne: Waren 1991 noch 237 Rommerskirchener Mitglied der CDU, waren es 2001 nur noch 184. Derzeit liegt die Zahl bei 168, womit die Union nach wie vor die mitgliederstärkste Partei am Gillbach ist. Eine nur mittelfristig zu lösende Aufgabe wird es für die CDU sein, "strategische Partner zu finden". Gelten ansonsten vielfach die Liberalen als natürlicher Alliierter der Union, ist die FDP am Gillbach seit 1999 fester Bestandteil der Bürgermeister-Mehrheit von Albert Glöckner. Auch die UWG stimme im Zweifel stets im Sinne des SPD-Bürgermeisters ab, beschrieb Wolfgang Könen die Schwierigkeiten der CDU bei der "Partnerwahl". Bei den übrigen Wahlen gab es keine Überraschungen: Könens bisheriger Vertreter Hubert Pane trat nicht mehr an: Die früheren drei Ortsverbände sind mit den Stellvertretern Heinz-Werner Vetten (Widdeshoven), Holger Hambloch (Anstel) und Gabi Paulus (Eckum) paritätisch vertreten. Um die Finanzen kümmert sich Stephan Kunz.

(NGZ)
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