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Rommerskirchen CDU: Kunz unter Beschuss

Rommerskirchen · Die Amtsführung von Kassierer Stephan Kunz soll überprüft werden. Frühere Führungskräfte der Christdemokraten kritisieren, dass Beiträge von Parteimitgliedern nicht ordnungsgemäß abgebucht worden seien.

 Der Kassierer und neue Fraktionschef der CDU, Stephan Kunz (oben), sieht sich u.a. Vorwürfen von Marie-Louise Tepper und Hubert Pane ausgesetzt.

Der Kassierer und neue Fraktionschef der CDU, Stephan Kunz (oben), sieht sich u.a. Vorwürfen von Marie-Louise Tepper und Hubert Pane ausgesetzt.

Foto: JAZ

Die im Zuge der Wahl von Stephan Kunz zum neuen CDU-Fraktionschef entbrannten innerparteilichen Auseinandersetzungen in der Union halten an: Der frühere Fraktionsvorsitzende Hubert Pane und die ehemaligen Parteichefs Gerald Schneider und Marie-Louise Tepper haben sich an die Kreis-Union gewandt.

Rommerskirchen: CDU: Kunz unter Beschuss
Foto: Jazyk, Hans

Die soll die Amtsführung von CDU-Kassierer Stephan Kunz überprüfen, der am 18. Juni den bisherigen Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Könen gestürzt hatte.

"Es ist Aufklärung nötig", sagt Hubert Pane. Der Vorwurf der Kunz-Kritiker: Bei etlichen Parteimitgliedern seien die Beiträge nicht ordnungsgemäß abgebucht worden. Einer davon ist Gerald Schneider. Er habe den seit 2008 amtierenden Kassierer Stephan Kunz mehrfach auf das Problem hingewiesen, hatte Schneider bereits im Juni erklärt. Er selbst gehöre zu denjenigen, bei denen über längere Zeit keine Beiträge abgebucht worden seien.

Für Hubert Pane und seine Mitstreiter liegt das Problem darin, dass der CDU-Gemeindeverband durch nicht eingezogene Beiträge weniger Geld in der Kasse hat, als er eigentlich haben könnte. Aus den eigenen Einnahmen muss der CDU-Gemeindeverband jährlich einen bestimmten Betrag an die Kreis-Union abführen. Dies geschieht nach einem Schlüssel, bei dem auch die Zahl der Mitglieder eine Rolle spielt.

"Die Kreis-CDU bekommt in jedem Fall ihr Geld, nur für die Ortspartei bleibt relativ weniger, wenn die Beiträge nicht kassiert werden", sagt Pane. "Mit unserem Geld müssen Wahlkämpfe finanziert werden und das macht die Sache bitter", so Pane, bis 2010 CDU-Geschäftsführer und damit Kollege von Kunz. Schon damals habe er auf ausstehende Mitgliedsbeiträge aufmerksam gemacht.

Wolfgang Könen, der sein Ratsmandat niederlegte und am 6. August auch als CDU-Parteichef zurücktrat, hat nach Informationen der NGZ seit Herbst 2011 Stephan Kunz gegenüber mehrfach auf eine Lösung des Problems gedrängt. Könen selbst will sich zu den Vorgängen nicht äußern ("Ich bin nicht mehr im Amt"), dies gilt auch für den CDU-Kreisvorsitzenden Lutz Lienenkämper.

Die Kreis-CDU hat mittlerweile die Rommerskirchener Union um eine Darstellung des Sachverhalts und eine Stellungnahme gebeten. Vizebürgermeisterin Martina Fünger, inzwischen als Beisitzerin im Gemeindeverbandsvorstand zurückgetreten, verweist auf die Parteispitze. "Kunz hat im Vorstand erklärt, dass alles seine Richtigkeit hat. Bisher ist er von den Mitgliedern immer entlastet worden", sagt CDU-Vize Heinz-Werner Vetten. Auch er hat sein Ratsmandat inzwischen niedergelegt. Kunz war für eine Stellungnahme seit Freitag Abend nicht zu erreichen. Per E-Mail bat er am Sonntag Abend "um etwas Geduld".

(S.M.)
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