Rommerskirchen CDU: Acht neue Windräder

Rommerskirchen · Die CDU-Fraktion will einem Vertreter des Unternehmens ABO Wind Gelegenheit geben, ein potenzielles Projekt für Rommerskirchen im Rat vorzustellen. Acht neue Windräder sollen einen Erlös von vier Millionen Euro bringen.

 Windkraft ist bei den Bürger umstritten. Die CDU will nun dennoch einen neuen Anlauf wagen und über neue Anlagen diskutieren.

Windkraft ist bei den Bürger umstritten. Die CDU will nun dennoch einen neuen Anlauf wagen und über neue Anlagen diskutieren.

Foto: l. berns

Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima ist die Energiewende politischer Konsens. Konkret bedeutet dies, dass der Ausstieg aus der Atomkraft – unter anderem – auch mit dem Ausbau der Windenergie einhergehen soll. Nachdem die CDU vor einem Jahr im Rat mit der Initiative gescheitert war, die Möglichkeit zu prüfen, weitere Anlagen in der Gemeinde zu errichten, will die Union nun einen neuen Anlauf unternehmen. "Der Energiewende kann man sich auch in Rommerskirchen nicht verschließen", so Partei- und Fraktionschef Wolfgang Könen.

Zuletzt geführte Gespräche mit den anderen Fraktionen haben ihm den Eindruck vermittelt, dass es wohl zumindest keine kategorische Ablehnung weiterer Windräder in Rommerskirchen gibt. Hatte Könen bereits 2011 einen potenziellen Investor ins Gespräch gebracht, will er nun Nägel mit Köpfen machen: "Wir werden den Antrag stellen, einen Vertreter des Unternehmens zur Juni-Sitzung des Rats einzuladen", kündigt der Christdemokrat an. An der Aufstellung von Windkrafträdern interessiert wäre die Firma ABO Wind. Bis zu acht neue Anlagen könnte diese im Gemeindegebiet aufstellen.

Im Gespräch sind Standorte in der Nähe der Mariannenhöhe, wobei diese in Schienennähe lägen und an die bereits vorhandene Windkraft-Konzentrationszone anschlössen. Probleme des Naturschutzes könnten eine Rolle spielen, wären Wolfgang Könen zufolge jedoch lösbar. Das ins Auge gefasste Gebiet zöge sich bis in Richtung des Butzheimer Bruchs mit seinem Hohlweg, einem streng geschützten Naturdenkmal. Einmal abgesehen davon, dass damit ein Beitrag zu Energiewende geleistet werden könnte, ist für Wolfgang Könen auch ein zweiter Aspekt von Bedeutung: "Von den innerhalb von 20 Jahren erzielten Erlösen könnten vier Millionen Euro bei der Gemeinde verbleiben."

Neuerungen, wie etwa die Gewerbesteuer-Zerlegungsvereinbarung, böten der Gemeinde die Möglichkeit, von der Gewerbesteuer in einem deutlich höheren Maß als üblich zu profitieren. "Dies sind Einnahmen, die wir auf keine andere Weise generieren könnten", sagt Wolfgang Könen. Schärfster Kritiker eines Prüfauftrags war im Mai 2011 Bürgermeister Albert Glöckner, für den es "wichtigere Dinge als die Gewerbesteuer" gibt. "Wenn uns die Leute laufen gehen, nützt uns die Gewerbesteuer nichts", verwies Glöckner auf die vielfach mangelnde Akzeptanz von Windanlagen bei Bürgern, die in mehr oder weniger großer Nähe zu ihnen wohnen. Wolfgang Könen jedenfalls hofft, dass der von ihm zumindest teilweise registrierte Sinneswandel bei der politischen Konkurrenz es möglich machen wird, das Projekt von ABO Wind auch im Rat ausführlich zu erörtern.

(NGZ)
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