Rommerskirchen Caritas braucht dringend neues Pflegepersonal

Rommerskirchen · Monika Pigorsch, Leiterin des Caritashauses St. Elisabeth, fürchtet, dass sich die personellen Engpässe in der Altenpflege verschärfen könnten.

 Katarzyna Wasilewska gehört zu den Pflegekräften im Caritashaus St. Elisabeth. Unterstützung könnten sie und ihre Kollegen gut gebrauchen.

Katarzyna Wasilewska gehört zu den Pflegekräften im Caritashaus St. Elisabeth. Unterstützung könnten sie und ihre Kollegen gut gebrauchen.

Foto: Linda Hammer

Auf Stellenanzeigen gibt es schon jetzt nur noch wenige Bewerbungen: Auf 60 Prozent der Anzeigen in der Altenpflege hat es im Erzbistum Köln zuletzt keine einzige gegeben. Dies geht aus einer Studie hervor, die der Kölner Diözesanverband der Caritas herausgegeben hat. Betroffen ist natürlich auch das Caritashaus St. Elisabeth: "Wir haben seit Jahren Engpässe", sagt dessen Leiterin Monika Pigorsch.

Aktuell lassen die sich noch überbrücken: 33 Stellen in der Pflege gibt es zurzeit in dem Seniorenheim, wobei etwas die Hälfte davon Teilzeitstellen sind, bei denen die Arbeitszeit 50 oder 75 Prozent beträgt. Prognosen gehen Pigorsch zufolge davon aus, dass im Zuge einer ab 2016 zunehmenden "Verrentungswelle" in der stationären Altenhilfe verstärkt Fachkräfte gesucht werden. "In der stationären Altenhilfe wird es unbesetzte Stellen geben, sowohl bei Mitarbeitern mit Führungsverantwortung wie auch bei Fachkräften", sagt sie. Ein Mittel, hier gegenzusteuern, ohne das Problem dadurch aus der Welt schaffen zu können, ist die Einstellung von Pflegekräften aus Spanien, von der Hans-Werner Reisdorf, Chef der Caritas-Seniorendienste, schon vor einigen Jahren gesprochen hatte. Diese Pflegekräfte sind fachlich besonders gut ausgebildet. Es hapert jedoch oft an den Sprachkenntnissen.

In St. Elisabeth gibt es keine Fachkräfte aus Spanien, wohl aber im Grevenbroicher Schwesterhaus St. Barbara. "Dort läuft es sehr gut, aber die Leute müssen sprachlich weiter geschult werden", sagt Pigorsch. Um die Ausbildung für geeignete Bewerber attraktiver zu machen, bietet der Caritasverband im Rhein-Kreis "ein vielseitiges Angebot von Zusatzleistungen, auf das sie zurückgreifen können", sagt sie. Die Palette reicht von finanziellen Anreizen über die Gestaltung der Dienstzeiten bis hin zur Fort- und Weiterbildung. "Es gibt natürlich auch Karrierechancen bei einer Ausbildung in der Altenpflege. Sie reichen vom mittleren Management bis hin zur Einrichtungs- oder Praxisleitung", erzählt Pigorsch.

Auf Unterstützung hofft die Leiterin des Seniorenheims auch seitens der Gemeinde bzw. des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. "Wir hoffen, durch eine näher am Haus stationierte Bushaltestelle die noch nicht perfekten Verkehrswege zu optimieren", sagt sie. Für Mitarbeiter, die nicht in der Gemeinde wohnten, sei es schwierig, wenn sie auf den Öffentlichen Personen-Nahverkehr angewiesen seien. Um 6.30 Uhr beginnt in St. Elisabeth die erste Schicht, um 21 Uhr der Spätdienst. "Wenn man nicht hier wohnt, hat man um diese Zeiten große Probleme, hin oder hier weg zu kommen", beschreibt die Leiterin die aktuelle Situation. Die Gemeinde ist in Gesprächen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und dem Busverkehr Rheinland. "Wir sind dabei, den ÖPNV zu überarbeiten. Die Frage der Neupositionierung von Haltestellen werden wir auch für den Bereich des Altenheims zur Sprache bringen", kündigt Rathaussprecher Elmar Gasten an.

(S.M.)
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