Bildhauerin aus Rommerskirchen Gabriele Cantaris geht wieder nach England

Eckum · Die Bildhauerin Gabriele Cantaris verlässt nach elf Jahren in Deutschland die Gemeinde: Aus familiären Gründen, wie sie sagt. Während ihrer Zeit in Rommerskirchen waren ihre Skulpturen und Bilder oft zu sehen.

Aus familiären Gründen kehrte Gabriele Cantaris vor elf Jahren nach Deutschland zurück, der Familie wegen will die Bildhauerin und Malerin ab dem kommenden Jahr wieder in England leben. „Meine hier lebende Mutter ist inzwischen verstorben, und meine Söhne kommen mit ihren Familien nicht mehr so oft zu Besuch“, begründet Gabriele Cantaris ihren Entschluss, am 1. Februar 2019 ihre Zelte in Rommerskirchen abzubrechen.

Keine Angst wegen des Brexit, der den Aufenthalt von Ausländern in Großbritannien künftig erschweren könnte? Immerhin hat sie nie die britische Staatsbürgerschaft erworben, auch wenn sie von 1975 bis 2007 32 Jahre lang in London, beziehungsweise dessen Umgebung lebte.

Gabriele Cantaris räumt ein, gewisse „Befürchtungen“ zu haben, zumindest „ein bisschen“. Dennoch zeigt sie sich optimistisch: Zum einen wegen der halt immer noch bestehenden Möglichkeit, dass es letzten Endes nicht zu einem Austritt Großbritanniens aus der EU kommen wird. Hinzu kommt: „Ich bekomme ja meine Rente aus England“, sagt die gelernte Groß- und Einzelhandelskauffrau, die in England einst ebenso Deutsch unterrichtete, wie sie dies in den vergangenen Jahren beim Netzwerk 55 plus und an der Volkshochschule mit der englischen Sprache tat.

Der Liebe wegen hatte es die in Köln geborene und in Rommerskirchen aufgewachsene Künstlerin nach England verschlagen, das für sie ebenso zur Heimat geworden ist wie Deutschland. Während sie schon von frühester Jugend an gemalt und gezeichnet hat, kam die Liebe zur Bildhauerei erst später: Ein Thema ihres 1994 abgelegten Fachabiturs galt dieser Kunst, wobei sie insbesondere Größen wie Modigliani und Brancusi begeisterten. Bereits in England nahm sie an zahlreichen Ausstellungen teil, und auch während ihrer Zeit in Rommerskirchen waren ihre Skulpturen und Bilder häufig zu sehen.

Nur ein Beispiel: Bis 2017 war sie etliche Male an der Winterausstellung im Rathaus beteiligt. Bei den Motiven für ihre Skulpturen hat sie eingestandenermaßen ein Faible für antike Frauenköpfe. Am liebsten arbeitet sie mit Kalkstein und Marmor.

Was sie ein wenig wurmt, ist die Tatsache, dass sie niemals im Kulturzentrum Sinsteden hat ausstellen dürfen, obwohl Zeugnisse und andere Zertifikate ihre Qualifikation als Bildhauerin bestätigen. Kathrin Wappenschmidt, die Leiterin des Kulturzentrums, verweist auf die Regel, wonach in Sinsteden nur Einzelausstellungen von Künstlern stattfinden, die international bereits bekannt und erfolgreich sind. Örtliche Künstler seien dagegen bei Gemeinschaftsausstellungen sehr wohl jederzeit willkommen.

Gabriele Cantaris verlässt Deutschland durchaus mit „Wehmut“ in Richtung der 30 Kilometer von London entfernten Ortschaft Epping in Essex, wo auch ihr geschiedener Mann lebt. Nach langwierigen Versuchen, ihr Haus in Eckum zu verkaufen, hat sie es mit Expertinnenhilfe letztlich doch geschafft. Gabriele Cantaris’ Dank gilt nicht zuletzt Caroline Meurer für deren Erfolg beim Hausverkauf.

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