Rommerskirchen Bester Werbeträger geht
Rommerskirchen · Dass Fernsehkoch Horst Lichter seine Oldiethek verkauft und in den Schwarzwald gezogen ist, hat viele überrascht. Die NGZ hat Rommerskirchener nach ihrer Meinung zum Abschied des Urgesteins gefragt.
Spätestens seit seine Fernsehkarriere richtig auf Touren kam, hatte sich Horst Lichter in Rommerskirchen rar gemacht. Dennoch war er hie und da noch außerhalb seines Restaurants anzutreffen. Helmut Heckenbach (73) aus Evinghoven ist ihm erst vor einigen Monaten in einer Nettesheimer Bäckerei begegnet – und hat ihm dort finanziell aus der Bredouille geholfen: Dem berühmten Fernsehkoch, der sein Lokal geschlossen hat und in den Schwarzwald gezogen ist, fehlten zu früher Stunde nämlich ganze acht Cent. "Ich weiß nicht, ob die Verkäuferin ihn nicht kannte, sie bestand jedenfalls auf dem Geld", erinnert sich Heckenbach lachend. Auch künftig werde Lichter wohl als eine Art Aushängeschild für Rommerskirchen fungieren: "Jeder weiß ja, woher er kommt", ist Helmut Heckenbach überzeugt.
Immer auf dem Teppich geblieben
"Einen Riesenverlust für Rommerskirchen" nennt Sigrid Konopatzki (66) aus Nettesheim den Weggang Lichters. Den fünften Geburtstag des früheren KuKuK-Autorenzirkels in Lichters Oldiethek hatte die Autorin im Dezember 2006 mitorganisiert – es sollte einer der letzten öffentlichen Auftritte Lichters in der Gemeinde bleiben. Immerhin sei Horst Lichter samstags und sonntags nach wie vor in seinem Restaurant anzutreffen gewesen. Auch beim Spazierengehen sind ihm Sigrid Konopatzki und ihr Mann Heinz des Öfteren begegnet. "Horst ist immer auf dem Teppich geblieben. Wann immer wir ihn gesehen haben, war er ansprechbar und niemals hochnäsig", erinnert sich die Autorin.
Walter Grubert, "Finanzchef" des Eckumer Kulturcafés, hätte Lichter gerne noch im vergangenen Jahr engagiert. Bei den Golfmeisterschaften vor einigen Jahren war es noch leichter, an Lichter heranzukommen: "Damals kochte er ja noch im Dritten", so Grubert. "Etwas angesäuert" war der 62-Jährige schon, als Lichter kurz darauf mit dem "Sushi"-Programm in Bedburg auftrat. Dennoch sind bei ihm keine Ressentiments geblieben: "Ich freue mich, dass er solchen Erfolg hat", sagt der Eckumer, der wie seine Frau Ingrid Geburtstage in Lichters Lokal gefeiert hat.
Zum Kochlöffel griff dort auch schon Bürgermeister Albert Glöckner. Dennoch ist er sich sicher, "dass Horst Lichter weiterhin gute Kontakte in seine Heimat hält, oder – um mit Trude Herr zu sprechen: ,Niemals geht man so ganz.'"