Rommerskirchen Bauer gegen Hundekot im Feld

Rommerskirchen · Ortslandwirt Karl Schütz und sein Stellvertreter Hubertus Velder mahnen mehr ökologische Sensibilität an. Dies gilt auch mit Blick auf Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner im Feld Gassi gehen lassen – ein verstärkter Trend.

In den vergangenen Wochen haben Ortslandwirt Karl Schütz und sein Stellvertreter Hubertus Velder besorgniserregende Beobachtungen gemacht, die auf unsensiblen Umgang mit der Natur schließen lassen: "Flächen, die im Rahmen des ökologischen Ausgleichs aufgeforstet wurden, sind in den vergangenen Wochen während der Brutzeit gehäckselt worden", berichtet Velder. Auch Grünwege seien von den Häckselmaschinen dabei nicht verschont worden. Velder zufolge sei dies ausschließlich "aus optischen Gründen erfolgt – das muss einfach nicht sein." Sein Appell: "Die Flächen zu häckseln ist völlig in Ordnung, aber bitte zu einem späteren Zeitpunkt, um die Vogelgelege zu schützen."

Sorge bereitet Velder und Schütz zudem ein weiterer "Trend": "So lange Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern auf den Wegen bleiben, ist das völlig in Ordnung", sagt Ortslandwirt Schütz. Anders sieht dies jedoch dann aus, wenn die Hunde ohne Leine unterwegs sind und ihre vielfältigen Spuren auf Feldern und Wiesen hinterlassen. Ein gemeinsamer Flyer von Rheinischem Landwirtschaftsverband und der Landwirtschaftskammer NRW formuliert es drastisch so: "Lieben Sie Hundekot im Essen?" Schon ein einziger Hundebesuch im Feld könne zahlreiche Kulturpflanzen verschmutzen und vernichten, warnen die Landwirte. Dass "Leute mit vier bis fünf Hunden aus Köln in den örtlichen Feldern spazieren gehen", kann Karl Schütz jedenfalls nur schwer nachvollziehen. Vorsorglich weisen die beiden Ortslandwirte schon einmal darauf hin, dass es von August bis Oktober "zu Behinderungen im Feld kommen wird", so das Hunde zumindest dann nicht mehr ungehindert Gassi geführt werden können. "Rund um Rommerskirchen wird es entlang der B 59n zu umfangreichen Arbeiten im Feld kommen", sagt Velder. Dabei werden Wirtschaftswege eingezogen und neue gebaut. Wobei kein Asphalt verwendet werden soll: "Ein Schotterweg ist ökologisch wertvoller und in der Unterhaltung günstiger als Asphalt", erklärt Velder.

Selbst sehen sich die Landwirte auch in der Vorreiter-Rolle was Naturschutz betrifft. Wie manch anderen Bauern auch, beteiligt sich Hubertus Velder wieder an der Aktion "Rheinische Bienenweide". Nur wenige Meter von seinem Vanikumer Hof entfernt hat er einen Blühstreifen angelegt. Auf dem wachsen Pflanzen, die für Bienen besonders wichtig sind. "Ein Rückgang der Bienenpopulation hätte für uns katastrophale Folgen", wirbt der stellvertretende Ortslandwirt dafür, dass sich viele Kollegen an der Aktion beteiligen, die den Bienen hilft, den Winter zu überstehen.

(NGZ)
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