Rommerskirchen Baubeginn für neuen Bestattungsgarten

Rommerskirchen · Auf dem Nettesheimer Friedhof haben die Arbeiten für ein als Ganzheit gestaltetes Grabfeld nach Kölner Vorbild begonnen. Im Frühjahr 2014 sollen sie beendet sein. Die Idee stammte von der nicht mehr existenten FDP-Fraktion.

 Im Frühjahr 2014 soll der Memoriam-Garten fertig sein. Auf dem Bauschild sind Details zu dem neuen Grabfeld zu sehen, das als Ganzheit gestaltet werden soll. Die Bestattungsmethode erspart den Angehörigen die Grabpflege.

Im Frühjahr 2014 soll der Memoriam-Garten fertig sein. Auf dem Bauschild sind Details zu dem neuen Grabfeld zu sehen, das als Ganzheit gestaltet werden soll. Die Bestattungsmethode erspart den Angehörigen die Grabpflege.

Foto: ON

Es war der wohl größte Erfolg der seit dem Übertritt von Alice Oßwald und Christa Haase zur CDU nicht mehr existenten FDP-Fraktion. Einstimmig billigte der Rat im Sommer die Einrichtung eines so genannten Bestattungsgartens. Pate gestanden hatten bei der Ex-FDP-Fraktionschefin hierfür Vorbilder aus Köln. Ein Ortstermin auf dem Friedhof in Chorweiler hatte vor anderthalb Jahren auch eher skeptische Politiker überzeugt, so dass 2012 der Durchbruch erzielt werden konnte. Ganz so "Kölsch" wie von Alice Oßwald gewünscht, ging es dann doch nicht zu: Die von ihr ins Spiel gebrachte Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner stieg nämlich wieder aus. Einen kompetenten Kooperationspartner hatte die Gemeinde dennoch schon bald gefunden. Auf dem Nettesheimer Friedhof an der Martinusstraße hat die Friedhofsgärtnerei Blumencenter Krüppel aus Allrath inzwischen damit begonnen, den "Memoriam-Garten" anzulegen.

Dabei handelt es sich um ein als Ganzheit gestaltetes Grabfeld, das den Angehörigen eine stets gepflegte Anlage bieten soll. Die ist wie ein Garten gestaltet. Gräber und Bepflanzung bilden eine harmonisch aufeinander abgestimmte Einheit und den Angehörigen die Möglichkeit bietet, beim Besuch ihrer Verstorbenen stets eine gepflegte Anlage vorzufinden. Mit dem Memoriam-Garten wird nicht nur den Toten eine würdevolle Umgebung für die letzte Ruhe geschaffen, er ist vor allem für die Hinterbliebenen ein Ort der Ruhe und Harmonie.

Die Firma Krüppel hat das Konzept gemeinsam mit der Gemeinde und der Rheinischen Treuhandstelle für Dauergrabpflege entwickelt. Angesichts des sich auch im ländlichen Raum rasant vollziehenden Wandels der Bestattungskultur ist ein solcher "Memoriam-Garten" eine Alternative zur "klassischen" Beerdigung wie zur Urnenbestattung. Deren Zahl hat im vergangenen Jahr erstmals die der jahrhundertelang gängigen Erdbestattungen übertroffen. "Der Memoriam-Garten bietet eine Alternative, weg von der namenlosen Beisetzung, hin zu einem würdevollen Umgang mit den Verstorbenen", sagt Hermann-Josef Krüppel.

Für den Memoriam-Garten steht nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert ein komplettes Grabfeld zur Verfügung. Wer in dem Memoriam-Garten eine Grabstelle mietet – egal ob für Erd- oder Urnenbestattungen – muss zugleich mit der Friedhofsgärtnerei Krüppel einen Pflegevertrag schließen. "Nicht Bestandteil dieses Vertrages sind die Bestattungsgebühren. Diese werden weiterhin mit der Gemeinde abgerechnet", betont Rudolf Reimert. "In dem Memoriam-Garten wird den Hinterbliebenen ein Paket angeboten, in dem die Grabpflege, bei einzelnen Grabtypen der Grabstein, und auch die langjährige Grabpflege der Anlage enthalten sind", sagt Hermann-Josef Krüppel. Interessenten können in dem Garten "einen Ort des Gedenkens" in einer kompletten Grabanlage zu einem Festpreis kaufen, inklusive der dazugehörigen Dauergrabpflege. Weitere Folgekosten entstehen Krüppel zufolge nicht.

Der Dauergrabpflegevertrag wird über die Rheinische Treuhandstelle für Dauergrabpflege abgesichert. In dieser Anlage werden sieben verschiedene Möglichkeiten der Bestattung angeboten, so dass möglichst viele unterschiedliche Vorstellungen nach einer gepflegten Grabstätte realisiert werden können.

Die Arbeiten auf dem Friedhof sind gut angelaufen. "Am Donnerstag wollen wir damit beginnen, die ersten Wege mit Natursteinpflaster einzufassen", sagt Hermann-Josef Krüppel.

(S.M.)
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