Rommerskirchen Bau des Hundehauses soll bald beginnen

Rommerskirchen · Das Projekt des Tierheims, das jetzt zum Tag der Offenen Tür lud, wird 150 000 Euro kosten. Verein sammelt seit Jahren.

"Rico" ist ein hellbrauner Mischling, maximal zwei Jahre alt und stammt wahrscheinlich aus Spanien, vermutet Uta Wegener. Den seit Mitte Mai in Oekoven lebenden Hund betrachtet die Vorsitzende des Tierschutzvereins für den Rhein-Kreis Neuss durchaus als das aktuelle "Sorgenkind Nr. 1" im Oekovener Tierheim. "Rico" ist allein in einem Zwinger untergebracht, denn mit anderen Hunden herumtollen kann er wegen einer schweren Sehbehinderung nicht: "Rico" ist wohl nicht völlig blind, doch zu orientieren vermag er sich auch unter Seinesgleichen nicht.

Von anderen Hunden angebellt zu werden, könnte zu Überreaktionen führen, meint Michelle Althaus, Auszubildende im Tierheim, der "Rico" ans Herz gewachsen ist. Vermittelt wurde "Rico" via Internet, wobei seine neuen Eigentümer ihn im Frühjahr schon nach wenigen Tagen ins Tierheim brachten. Seine Behinderung war ihnen nicht bekannt gewesen und sich anders zu helfen wussten sie nicht. Worauf sich "Rico" nach den Worten von Michelle Althaus stets regelrecht freut, ist Besuch aus Bergheim. Anfang des Jahres hat das Tierheim "vier schwierige Hunde" (Uta Wegener) aus dem damals geschlossenen Tierheim in Bergheim übernommen. Eine Frau aus der benachbarten Kreisstadt betreut einen der Hunde nun auch in Oekoven und ist inzwischen zudem mit "Rico" als Spaziergängerin unterwegs.

In Kürze will Uta Wegener den Hund gründlich von einem Tier-Augenarzt in Bonn untersuchen lassen, "Dann können wir feststellen, woran genau er leidet und ob eine Operation vielleicht helfen kann", sagt sie - wohl wissend, dass dies keine ganz billige Angelegenheit werden wird.

Auch die größte Investition der vergangenen Jahre nimmt das gestern seinen Tag der offenen Tür feiernde Tierheim zugunsten der aktuell 38 in Oekoven lebenden Hunde vor. Einen Teil der Zwinger haben Handwerker aus Neuss und Kaarst bereits vor einigen Monaten unentgeltlich abgerissen. "Ich warte momentan auf die zweite Ausschreibung für unser Hundehaus", sagt Wegener und hofft auf den recht bald möglichen Baubeginn. Für das Projekt sammelt der Tierschutzverein schon seit etlichen Jahren Geld. Kosten wird das neue Hundehaus voraussichtlich 150 000 Euro. Sein Vorgänger strammte übrigens aus dem Jahr 1970 und war für Katzen, Hunde und andere Tiere zugleich bestimmt. Was sich die Erbauer dabei gedacht haben mögen, ist Wegener bis heute ein Rätsel. Sie hofft, dass "im September oder Oktober zumindest der Rohbau steht". Fertig werden dürfte das neue Hundehaus 2015 indes nicht mehr.

Um ein Drittel auf aktuell 150 gestiegen ist zuletzt die Zahl der in Oekoven untergebrachten Katzen. "50 Katzen mehr können einen Mitarbeiter einen ganzen Tag lang beschäftigen", verweist Uta Wegener auf die knappe Personaldecke. Neben vier Mitarbeitern gibt es zwei Azubis und einen "Bufti", "den wir sehr gut gebrauchen können", so die Chefin des Tierschutzvereins.

(NGZ)
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