Rommerskirchen Banker gründet Plattenfirma

Rommerskirchen · Seit gut einem Dreivierteljahr ist Jochen Oberlack Chef seiner eigenen Produktionsgesellschaft "Bellerophon". Der Ansteler spielt seit den 1970er Jahren in diversen Rockbands und versucht sich nun auch als Producer.

 Früher vor, jetzt hinter dem Mischpult: Der Musiker Jochen Oberlack gründete jetzt mit seinem Neffen Patrick Keuthen die Produktionsgesellschaft "Bellerophon.

Früher vor, jetzt hinter dem Mischpult: Der Musiker Jochen Oberlack gründete jetzt mit seinem Neffen Patrick Keuthen die Produktionsgesellschaft "Bellerophon.

Foto: h. jazyk

Rockmusik hat Jochen Oberlack schon als Jugendlichen in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fasziniert. Und zwar keineswegs bloß als passiven Konsumenten: Nahezu ununterbrochen hat er seither in diversen Bands gespielt, wobei sein frühestes Idol Marc Bolan von T.Rex war. Als aktiver Musiker versteht sich der 51-jährige Gitarrist zwar immer noch, doch in gewisser Hinsicht hat er inzwischen die Seiten gewechselt.

Vergangenen Dezember nämlich gründete Oberlack mit seinem Neffen Patrick Keuthen die Produktionsgesellschaft "Bellerophon". Mit der will er auch "jungen Talenten eine Chance geben", sagt Jochen Oberlack, der auch unter diesem Label eigene Alben produziert. Was ihn dazu brachte, eine eigene Firma ins Leben zu rufen, war sein bislang größter musikalischer Erfolg: Im Dezember 2009 widmete sich das englische Fachblatt "Classic Rock" in seinem Aufmacher der Kultband Pink Floyd: Dem Heft beigelegt war ein Sampler, der sich den besten Rock-Produktionen des Jahres widmete und "da sind wir irgendwie reingerutscht", sagt Oberlack. "Wir", das ist die von ihm gegründete Band "Scarlet Utopia", in der neben ihm selbst und seiner Frau Ulrike auch Peter Schürmann und Stefan Tefke mitwirken.

Damals begann Oberlack damit, Stücke ins Internet zu stellen. In Zusammenarbeit mit Ex-Grobschnitt —Schlagzeuger Eroc erschien 2010 auch eine altehrwürdige Vinyl- Langspielplatte. "Es lief ganz gut, aber wir sind auf den Produktionskosten teilweise sitzengeblieben", so Oberlack. Aus den damals gemachten Erfahrungen entstand bei ihm der Entschluss, es auf eigene Faust zu versuchen. "Bellerophon" beschränkt sich auf die Produktion von CDs, beziehungsweise den Download im Internet. "Wir verzichten auf teure Sachen wie Vinyl und hoffen, zumindest unsere Produktionskosten herauszubekommen", sagt Firmenchef Oberlack.

Fürs Design der CDs zeichnet Patrick Keuthen verantwortlich: "Jede Band, die bei uns veröffentlichen will, bekommt ihr eigenes Cover verpasst", sagt Oberlack. New Wave, Indie Rock aus den 70ern und Psychedelic Rock umfasst die Ausrichtung von "Bellerophon", die zwar eindeutig ist, aber auch nicht puristisch eng gefasst wird. Dafür, dass sich der frisch gebackene Musikproduzent mit seinem Projekt nicht verrechnen wird, spricht seine berufliche Erfahrung: Der Banker ist Abteilungsleiter bei der WGZ-Bank in Düsseldorf. Jochen Oberlack hofft, dass unter dem Bellorophon-Label in diesem Jahr noch fünf Titel veröffentlicht werden können. Insgesamt hat er zehn bis zwölf Tonträger in Arbeit und für 2013 ist ein Solo-Album geplant.

(NGZ/ac)
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