Rommerskirchen Bahnhofstreppe ist Mitte September frei

Rommerskirchen · Gestern konnte die Überdachung der neuen Treppenanlage fertiggestellt werden. Der alte Gleiszugang wird abgerissen.

Die "Tholen-Krise" mit gut achtmonatigem Baustopp und dem Rauswurf des Geilenkirchener Unternehmens ist endgültig überwunden. Mit den auf sie selbst entfallenden Umbauarbeiten am Bahnhof befindet sich die Gemeinde inzwischen auf der Zielgeraden.

Ungeachtet des zuletzt etwas regnerischen Wetters ist die Überdachung der neuen Treppenanlage am Bahnhof gestern fertig geworden. "Die Betonierungsarbeiten haben sich etwas verzögert, aber das wird sich nicht auf den Endfertigungstermin auswirken", sagt Baudezernent Hans-Josef Schneider. Er ist zuversichtlich, dass die Bauarbeiten plangemäß bis Ende Oktober abgeschlossen werden können. Schon Mitte September sollen die Bahnkunden die neue Treppe nutzen können.

Wenn die Treppe freigegeben ist, beginnt die letzte Etappe, nämlich der Abbruch des alten Zugangs, inklusive der bisherigen Treppen. "Hierzu bedarf es intensiver Abstimmungen mit der Bahn", sagt Hans-Josef Schneider. Während der Abbrucharbeiten muss nämlich zeitweilig der Strom in den Oberleitungen abgeschaltet werden, was eine überaus akkurate Koordination erfordert, damit es zu keinen Behinderungen des Zugverkehrs kommt. Verbleibende Restmittel der Fördergelder in Höhe von etwas über 400 000 Euro will die Gemeinde in den kommenden Monaten abrufen.

"Entzerrt" hat sich das langwierige Tauziehen um die Abnahme des Bauwerks durch das Eisenbahnbundesamt. Die Gemeinde, das Kölner Ingenieurbüro Vössing und die Deutsche Bahn haben Schneider zufolge "eine Lösung zur abnahmefähigen Fertigstellung und anschließenden Inbetriebnahme des Bauwerks gefunden." Großes Lob zollt Schneider seiner Mitarbeiterin Andrea Seidel, aber auch allen anderen am Umbau Beteiligten, die "Hand in Hand arbeiten". Die Bahn sei "sehr beweglich" und das Rommerskirchener Unternehmen "prangenbergBau" habe sich "einmal mehr als zuverlässig erwiesen." Firmenchef Andreas Prangenberg, Maurer- und Betonbaumeister, hat sich schon mehrfach als Spezialist für "heikle Fälle" bewährt, indem er kurzfristig für die Gemeinde eingesprungen ist. Auch was die anderen Gewerke angeht, klappt die Zusammenarbeit offensichtlich reibungslos, so dass wohl nur noch extrem miserable Wetterbedingungen die Fertigstellung verzögern können. Das Ende der Bauarbeiten soll mit einem Festakt im Herbst angemessen gewürdigt werden.

Kommendes Jahr schließlich ist die Bahn dann selbst am Zug: Den geplanten Aufzug muss sie selbst bauen. Von den voraussichtlichen Gesamtkosten des Bahnhofsumbaus in Höhe von 3,1 Millionen Euro muss die Gemeinde nach dem bisherigen Stand der Dinge über 800 000 Euro tragen. Einen Prozesstermin für die von der Firma Tholen beim Landgericht Mönchengladbach eingereichte Klage gibt es noch nicht. Die Gemeinde wirft Tholen vor, entgegen schriftlichen Anweisungen gebaut zu haben, das Unternehmen sieht hierin eine Petitesse und will Geld sehen.

(NGZ)
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