Rommerskirchen Anwohner klagen gegen Skateranlage

Rommerskirchen · Die Bauaufsicht hält die Genehmigung der Aufstellung auf dem Frixheimer Sparkassen-Spielplatz aber für rechtens.

 Teile der Skateboardanlage befinden sich seit vergangenem Jahr auf dem Bauhof in Vanikum. Dessen Mitarbeiter haben sie instand gesetzt und neu gestrichen.

Teile der Skateboardanlage befinden sich seit vergangenem Jahr auf dem Bauhof in Vanikum. Dessen Mitarbeiter haben sie instand gesetzt und neu gestrichen.

Foto: LINDA HAMMER

Ende 2013 konnte durch eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde und Anwohnern der Pfarrer-Brendgen-Straße die weitere Existenz des "Sparkassen-Spielplatzes" gesichert werden. Eine gegen den Spielplatz gerichtete Klage wurde damals zurückgezogen. Inzwischen ist beim Verwaltungsgericht Düsseldorf erneut eine Klage anhängig, erneut geht es um den von den Nachbarn befürchteten Lärm: Zwei Anwohner wenden sich darin gegen die geplante Aufstellung einer Skateranlage auf dem Spielplatz.

Rathaussprecherin Juliane Paefgen bestätigt den Eingang der Klage, mag sich unter Hinweis auf das laufende Verfahren inhaltlich nicht dazu äußern. "Die Klage ist gegen den Rhein-Kreis Neuss als Genehmigungsbehörde gerichtet, die Gemeinde ist beigeladen", sagt sie. Einsilbig zeigt sich Rechtsanwalt Heinz Spelthahn, der vergangenes Jahr bereits eine andere Anwohnerin vertreten hatte: "Ich weiß nichts und kann nichts sagen."

Die Gemeinde wollte nach den Querelen um den Spielplatz bei der Aufstellung der Skateranlage offensichtlich auf Nummer sicher gehen und hatte schon Anfang Januar eine Baugenehmigung beim Rhein-Kreis Neuss beantragt - ein nicht in jedem Fall übliches Verfahren für einen eher als Petitesse anmutenden Vorgang. Die Anlage wurde Mitte Mai genehmigt, "einen Monat später war die Klage da", sagt Jürgen Schlabohm, Leiter der Unteren Bauaufsicht beim Kreis. Aus seiner Sicht besteht kein Zweifel: "Diese Baugenehmigung ist rechtens. Es gibt entsprechende Regularien und Gutachten, die vorliegen." Die angestellten Untersuchungen bestätigen Jürgen Schlabohm zufolge eindeutig: "Die Grenzwerte werden eingehalten."

Die umstrittene Skateranlage ist in den 1990-er Jahren von Eltern gebaut worden, deren Kinder auf dem heute nicht mehr existierenden Bolzplatz an der Frixheimer Straße spielten. 2007 musste sie dem Kindergarten "Pusteblume" weichen und wurde 2009 nicht zuletzt auf Betreiben des Kreisjugendamts wieder aufgestellt. Danach begann eine regelrechte Odyssee: Zeitweilig befand sie sich hinter dem Friedhof, wo derzeit auch die Rampe steht. Die übrigen Teile der Skateboardanlage befinden sich seit vergangenem Jahr auf dem Bauhof in Vanikum. Dessen Mitarbeiter haben sie mittlerweile instand gesetzt und neu gestrichen. Wenn es grünes Licht gäbe, "könnten wir die Anlage relativ schnell aufbauen", sagt Thomas Vetten vom Bauhof.

Die Klage der Anwohner der Pfarrer-Brendgen-Straße war im vergangenen Jahr nicht ohne Widerspruch geblieben. Christian Lente, Vorsitzender des Gemeindejugendrings, hatte mit Mitstreitern via Facebook mehr als 350 Befürworter des Spielplatzes mobilisiert. Zu einer Demonstration am 1. November kamen 150 Menschen.

Marie-Louise Tepper und Walter Giesen hatten damals mit Jugendlichen aus Nettesheim und Butzheim binnen kurzem 1200 Unterschriften für den Spielplatz gesammelt. Der war im September 2013 angelegt worden. Sein erster Jahrestag soll Ende August gefeiert werden, wobei das Kreisjugendamt Regie führen wird.

(S.M.)
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